Süddeutsche Zeitung

Mobilfunkanbieter:Verizon kauft AOL für 4,4 Milliarden Dollar

Verizon übernimmt AOL

Das US-Mobilfunkunternehmen Verizon schluckt den Internet-Pionier AOL. Die Unternehmen haben sich laut einer Mitteilung auf einen Kaufpreis von 50 Dollar pro Aktie geeinigt - AOL wird so insgesamt mit etwa 4,4 Milliarden Dollar (3,9 Milliarden Euro) bewertet. Das Angebot entspricht einem Aufschlag von 23 Prozent auf den durchschnittlichen Aktienkurs der vergangenen drei Monate. "AOL ist abermals zu einem digitalen Vorreiter geworden und wir sind begeistert über die Aussichten, gemeinsam einen neuen Kurs in der digital vernetzten Welt einzuschlagen", erklärte Verizon-Chef Lowell McAdam.

AOL hatte zu seiner Blütezeit als Internet-Provider allein mehr als 30 Millionen Abonnenten, im Februar 2015 waren es noch 2,2 Millionen. Der Unternehmensbereich ist immer noch profitabel. Im Jahr 2000 fusionierte AOL mit dem Medienkonzern Time Warner. Die unglückliche Verbindung wurde 2009 wieder getrennt. Zu AOL gehören mittlerweile zum Beispiel das Internet-Portal Huffington Post, der Technologieblog TechCrunch oder die Videowerbeplattform Adap.tv.

Vorstoß ins Werbegeschäft

"Verizon und AOL haben gemeinsame Visionen", erklärte AOL-Chef Tim Armstrong, der den Unternehmensteil nach der Übernahme weiter führen soll. Beide Unternehmen würden bereits erfolgreich in Partnerschaften zusammenarbeiten und nun mit Videoangeboten und mobilem Internetzugang "die nächste Mediengeneration" schaffen.

Verizon unterstreicht mit dem Zukauf seine Ambitionen im mobilen Video- und Werbegeschäft, für das AOL eine Plattform bietet. Die Übernahme soll im Sommer abgeschlossen werden. Die AOL-Aktie schoss vorbörslich um mehr als 17 Prozent in die Höhe. Die Papiere von Verizon notierten hingegen zuletzt leicht im Minus.

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SZ.de/dpa/AFP
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