Mobilfunk:So schützen Sie sich vor Handy-Abofallen

Lesezeit: 2 min

  • Durch Abofallen können Handynutzern hohe Kosten entstehen. Oft reicht dafür schon ein Klick auf ein Werbebanner.
  • Kunden können sich mit einer sogenannten Drittanbietersperre dagegen schützen. Doch viele Kunden nutzen diese Möglichkeit bislang nicht.

Manche nutzen sie ab und an, andere exzessiv: Emojis. Diese digitalen Gesichter lassen sich per Textnachricht über das Handy verschicken. Neben den Standard-Emojis gibt es auch vermeintliche Premium-Versionen. "Sieh dir die neuen animierten Smileys für Whatsapp an, da schmeißt du dich vor lauter Lachen weg!" - so etwa wurde kürzlich für eine animierte Variante der Smileys geworben.

Wer auf das Werbebanner in der Nachricht klickte, bekam aber nicht nur grinsende Gesichter, sondern vermutlich auch schlechte Laune. Denn den Kunden wurden plötzlich zwölf Euro wöchentlich für die Sonderleistung abgebucht. Nur eines von vielen Beispielen systematischer Abzocke, berichtet nun Finanztest. Immer wieder tappen Kunden in solche Fallen und schließen dabei häufig unbemerkt ein Abo ab. Sie müssen dann für Apps, Klingeltöne, Downloads oder Spiele draufzahlen.

Dabei ist es einfach, sich gegen solche Abofallen zu schützen. Und zwar mit einer sogenannten Drittanbietersperre. Die sorgt dafür, dass nur die Kosten für Mobilfunkdienste abgerechnet werden können, also für Telefonate, SMS oder Datennutzung. Seit einer Änderung im Telekommunikationsgesetz im Jahr 2012 sind die Netzbetreiber verpflichtet, den Kunden eine solche Sperre einzurichten. Allerdings nur, wenn der Kunde sie dazu auffordert.

Wer schon reingefallen ist, sollte schnell handeln

Die Drittanbietersperre können Kunden unkompliziert per Post, Telefon oder E-Mail einrichten lassen. Auch auf dem Online-Portal oder in einer Filiale des Mobilfunkanbieters können Kunden das sogenannte WAP-Billing dauerhaft deaktivieren lassen. Die Sperre kann aber auch Nachteile haben: Denn auch seriöse Anbieter nutzen diese Bezahlmethode. Sie wird etwa beim Bezahlen von Parkscheinen oder Nahverkehrs-Tickets über das Handy angewendet.

In der Regel bieten die Provider aber abgestufte Sperrklassen an, damit Kunden nicht auf seriöse Geschäfte verzichten müssen. Bislang wissen Finanztest zufolge nur wenige Kunden von der Möglichkeit einer Sperre, die Beratung sei oft mangelhaft. Und die Mobilfunkanbieter hätten auch kein Interesse an Aufklärung, schreiben die Autoren. Die Anbieter würden an den Abomodellen selbst oft mitverdienen, indem sie etwa bei der Verrechnung Aufschläge kassierten.

Wer keine Drittanbietersperre eingerichtet hat und bereits auf ein Abomodell hereingefallen ist, sollte schnell handeln und beim Anbieter des Abos Widerspruch einreichen. Eigentlich läuft die Frist dafür nach zwei Wochen ab, bei dubiosen Anbietern steht den Kunden jedoch oft mehr Zeit zu, weil sie im Vorfeld meist nicht über ihr Widerrufsrecht informiert wurden. Verbraucherschützer empfehlen, die Rechnung sicherheitshalber auch beim Mobilfunkanbieter zu beanstanden und hartnäckig eine Korrektur zu fordern.

© SZ.de/jps - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Nokia-Handys im Überblick
:Es war einmal ein Knochen

Viele Deutsche besaßen einmal ein Nokia-Telefon. Ein Überblick über die legendärsten Modelle.

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: