Mobilfunk:Sicherheit, made in Munich

Es gibt sie in klein, noch kleiner und in winzig. Und es gibt sie seit kurzem auch als Chip, der mit dem bloßen Auge gerade noch so erkennbar ist. Die Rede ist von SIM-Karten. Eigentlich, sagt Carsten Ahrends vom Münchner Sicherheitsspezialisten Giesecke & Devrient (G&D), waren die Kärtchen dazu gedacht nachzuweisen, dass derjenige, der sich da mit seinem Handy bei einem Netz anmeldete, auch dafür bezahlt hatte. Doch SIMs stecken mittlerweile in einer Vielzahl von Geräten. So sind sie beispielsweise in Smartphones, mit denen man kontaktlos bezahlen kann, auch dafür zuständig, die dafür nötigen Informationen sicher zu speichern. Das tun sie in Form eines sogenannten Secure element, für das G&D ein eigenes Betriebssystem entwickelt hat. Dadurch können der SIM nachträglich neue Fähigkeiten verliehen werden. Zum Beispiel können die Systemverwalter einer Firma damit entscheiden, ob ein Laptop eine Verbindung zum mobilen Internet aufbauen darf oder nicht. Reisende, die im außereuropäischen Ausland unterwegs sind, können einen Tarif des jeweiligen Landes buchen und aktivieren lassen - das Gefummel mit den kleinen Kärtchen fällt weg. Mit dem Secure element lassen sich zudem auch die Daten verschlüsseln, die ein Handy übermittelt. G&D gehört bei dieser Entwicklung zu den weltweit führenden Herstellern und ist beispielsweise auch bei Apple Pay mit an Bord. Künftig, glaubt Ahrens, würden mehr SIM-Karten gleich eingebaut und per Software gemanagt. Lohnen würde sich das: Pro Jahr werden 5,5 Milliarden davon ausgegeben.

© SZ vom 27.02.2019 / ma - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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