Mobile Games:"Monument Valley" im Test: Unmöglich schöne Welten

Drehen, drehen, weiterkommen in Monument Valley

Drehen, drehen, weiterkommen in Monument Valley.

(Foto: Screenshot/Monument Valley)

Das iOS-Spiel Monument Valley kletterte direkt nach der Veröffentlichung auf Platz 1 der App-Store-Charts. Es ist vor allem eines: wunderschön in der Grafik. Wer dieses Spiel meistern will, braucht zwar nicht lang, muss aber sehr genau hinschauen.

Von Hakan Tanriverdi

Worum geht es in Monument Valley?

Eine kleine Prinzessin will ankommen. Wo genau das ist, soll an dieser Stelle geheim bleiben und ja, das klingt kitschig, passt aber zum Spiel. Es hat zehn Level, bestehend aus Burgen, Palästen und Geheimgängen. Tippt der Spieler eine Stelle an, zum Beispiel eine Brücke, geht die Prinzessin los - wenn der Weg dorthin nicht verbaut ist oder zwischen Start und Ziel keine Lücke klafft. Das ist häufig der Fall.

Der Clou bei diesem Spiel, das momentan Platz 1 in Apples App Store belegt: In jedem Level befinden sich Drehkreuze, mit denen man entweder die Sicht auf die Gebäude oder die Gebäude selbst verändert. Wo vorher eine Lücke klaffte, schiebt das Drehkreuz einen Übergang hin. So gelangt die Prinzessin Level für Level ans Ziel. Sollte alles Drehen nichts bringen, kann es daran liegen, dass man eine Art Geheimstein im Boden übersehen hat. Tritt die Prinzessin auf ihn, verändert sich eine Stelle der Festung - beispielsweise fährt ein neuer Turm hoch.

Was sieht vielversprechend aus?

Vor allem die Grafik. Monument Valley ist ein wunderbar schönes Spiel. Die Welten bauen auf dem Prinzip der optischen Täuschung auf. Sie erinnern an die Bilder von M.C. Escher. So ist es möglich, dass ein Balken, der eigentlich den unteren Boden eines Vierecks bilden müsste, nach einer Drehung am Kreuz plötzlich in die obere Etage gelangt.

Für das Spiel ist diese Unmöglichkeit fabelhaft. Man kann sich nie sicher sein, ob eine Drehung mehr das gesamte Feld verändert. Das sorgt dafür, dass sich der Spieler ständig neu eindenken muss.

Warum sollte man trotzdem skeptisch sein?

Das Spiel ist schnell durchgespielt und mit 3,59 Euro doch recht happig im Preis. Aber dafür gibt es dann auch keine Werbung im Spiel selbst und auch keine In-App-Käufe, um sich Firlefanz dazuzukaufen.

Woran erinnert Monument Valley?

Abseits der Kunstwerke von M.C. Escher erinnert das Gameplay, rein von der Art, wie es zu spielen ist, an klassische Point-and-Click-Adventures.

Was passiert, wenn man das Spiel zum ersten Mal startet?

Das Spiel lädt, der Schriftzug erscheint und zerfällt. Das Zerfallen ist das erste Indiz dafür, dass man die einzelnen Stücke wird verschieben können. Anschließend ist ein Palast zu sehen, man klickt ihn an. Das Spiel beginnt. Das erste Level zu lösen: Unmöglich. Bis man das Drehkreuz sieht.

Erhältlich für iOS und Android.

Anm. d. Red.: Dieser Text erschien im April 2014. Auf der Apple-Entwicklerkonferenz WWDC 2017 wurde überraschend ein Nachfolger, "Monument Valley 2" vorgestellt. Dieser Nachfolger ist bislang nur für iOS erhältlich.

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