Mini-Computer:Rechnen mit der Scheckkarte

Daumengroße Stöpsel für den Fernseher, die die Glotze internetfähig machen, Handys, die schneller sind als ein Supercomputer von früher - gibt es alles schon. Und nun kommt Intel mit einem PC so groß wie eine Scheckkarte.

Von Helmut Martin-Jung

Man ist ja mittlerweile Einiges gewohnt: Ein daumengroßer Stöpsel für den Fernseher macht diesen internetfähig, holt übers Netz ganze Filmbibliotheken in die Glotze. Handys für ein paar Hundert Euro haben mehr Leistung als Deep Blue, der Schach-Computer, der vor 20 Jahren den Schachweltmeister Garry Kasparow schlug. Da ist es nicht mehr ganz so überraschend, wenn jetzt Intel einen PC herausbringt, der auf der Fläche einer Scheckkarte Platz hat. Ein bisschen höher ist er schon noch, aber mehr als drei oder vier Millimeter sind es nicht.

Compute Card nennt der Chiphersteller das Kärtchen, in dem Prozessoren verbaut werden, die locker dazu ausreichen, Bürojobs zu erledigen oder Anwendungen wie etwa Anzeigetafeln zu steuern. Damit das Dingelchen richtig funktioniert, muss es allerdings in eine Art Dockingstation eingesteckt werden. Diese liefert ihm Strom und stellt Anschlüsse bereit. Wlan hat die Compute Card allerdings schon selbst an Bord, genauso wie vier Gigabyte Hauptspeicher und Festplatten mit 64 oder 128 Gigabyte.

Das Computer-Kärtchen, das erstmals zu Jahresbeginn auf der Consumer Electronics Show in Las Vegas vorgestellt wurde, kommt nun im August auf den Markt. Etliche Hersteller haben dafür bereits Systeme, in die man es stecken kann. Darunter sind Fernseher, digitale Anzeigetafeln, Verkaufsautomaten sowie kleine Dockingstationen. Einen Preis hat Intel bis dato noch nicht genannt. Er dürfte jedoch klar über 200 Euro liegen.

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