Süddeutsche Zeitung

Milliardenverlust bei Porsche:Kratzer im Luxuslack

Die Glückssträhne ist vorbei: Porsche erwartet einen Verlust von fünf Milliarden Euro. Schuld daran sind die VW-Optionen des Sportwagenherstellers.

Die Negativmeldungen für Porsche reißen nicht ab: Nach jahrelangen Milliardengewinnen rutscht der vor der Eingliederung in den VW-Konzern stehende Sportwagenhersteller in die roten Zahlen.

Im Konzernabschluss der Porsche SE sei für das am 31. Juli endende Geschäftsjahr 2008/2009 mit einem Verlust vor Steuern in einer Größenordnung von bis zu fünf Milliarden Euro zu rechnen, teilte Porsche nach einer Aufsichtsratsitzung mit.

Der absehbare Verlust stehe vor allem im Zusammenhang mit der geplanten Veräußerung von Optionen auf VW-Stammaktien. Darüber würden derzeit Verhandlungen geführt. Zum Verhandlungsstand machte Porsche keine Angaben. Durch den Verkauf des Optionspakets würden gebundene Barmittel "in erheblicher Größenordnung" frei.

"Rein buchhalterische Vorgänge"

Weitere Ergebnisbelastungen ergäben sich durch die erstmalige Vollkonsolidierung des VW-Konzerns. Porsche verwies darauf, dass beide Effekte "rein buchhalterische Vorgänge" seien. Die Liquiditätssituation des Unternehmens werde durch den Verkauf der Optionen mit mehr als einer Milliarde Euro gestärkt.

Porsche hatte im Januar seine Beteiligung an VW auf knapp 51 Prozent aufgestockt und dabei einen Schuldenberg von rund zehn Milliarden Euro angehäuft. Die finanzielle Schieflage zwang den Sportwagenbauer letztlich unter das Dach von VW zu schlüpfen. Nun soll Porsche bis Mitte 2011 als zehnte Marke in den Wolfsburger Konzern integriert werden.

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