Mikro-Wachstum:Deutschland schrammt an Rezession vorbei

Enttäuschende Konjunktur: Nach dem deutlichen Einbruch Ende 2012 wächst die Wirtschaft zum Jahresbeginn nur um 0,1 Prozent. Schuld ist Statistikern zufolge die Kälte.

Die deutsche Wirtschaft ist nur knapp einer Rezession entgangen. Nach dem schwachen Jahresende 2012, wuchs das Bruttoinlandsprodukt im ersten Vierteljahr 2013 zum Vorquartal leicht um 0,1 Prozent an, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Experten hatten ein höheres Plus erwartet.

Als Rezession gilt gemeinhin, wenn die Wirtschaft in zwei Quartalen hintereinander schrumpft oder stagniert. Im letzten Vierteljahr 2012 war sie deutlich geschrumpft. Die Statistiker korrigierten diese Zahl um 0,1 Prozentpunkte nach unten. Nach den neuesten Berechnungen schrumpfte die deutsche Wirtschaft zum Jahresende kräftig um 0,7 Prozent.

Das schwache Wachstum sei allerdings auch durch die extrem winterliche Witterung verursacht worden, hieß es. Gleichzeitig habe die erhöhte Kauflaune der Deutschen positive Auswirkungen auf die deutsche Wirtschaft gehabt. Für das Gesamtjahr 2012 bestätigten die Statistiker einen BIP-Anstieg von 0,7 Prozent.

Schlechte Nachrichten gibt es derweil aus Frankreich: Die Wirtschaft des Landes ist zum zweiten Mal seit 2009 in die Rezession gerutscht. Von Januar bis März sank das Bruttoinlandsprodukt zum Vorquartal um 0,2 Prozent, wie die französische Statistikbehörde Insee auf Basis vorläufiger Zahlen mitteilte. Der Jahresbeginn fiel damit schwächer aus als erwartet. Bankvolkswirte hatten im Schnitt nur mit einem minimalen Rückgang der Wirtschaftsleistung um 0,1 Prozent gerechnet.

Längste Rezession seit Beginn der Statistik in Italien

Bereits im Schlussquartal 2012 war die zweitgrößte Volkswirtschaft der Eurozone geschrumpft. Nach revidierten Daten ging die Wirtschaftsleistung um 0,2 Prozent zurück. Im Vergleich zum Vorjahr sank die französische Wirtschaftsleistung im Auftaktquartal um 0,4 Prozent. Im Vorquartal war das BIP im Jahresvergleich um 0,3 Prozent geschrumpft.

In der Euro-Zone insgesamt sieht es genauso düster aus: Die Wirtschaftsleistung in den 17-Ländern schrumpfte zwischen Januar und März um 0,2 Prozent zum Vorquartal - Analysten hatten mit einem Minus von 0,1 Prozent gerechnet.

Italien steckt mittlerweile in der längsten Rezession seit Jahrzehnten. Die Wirtschaftskraft büßte zum Jahresauftakt 0,5 Prozent ein. Die drittgrößte Volkswirtschaft der Euro-Zone schrumpft damit schon seit sieben Quartalen in Folge und damit so lange wie noch nie seit Beginn der Statistik 1970.

Positive Signale gab es kaum: Österreichs Wirtschaft stagnierte zum Jahresauftakt, das BIP in den Niederlanden sank um 0,1 Prozent. Portugals Wirtschaft schrumpfte um 0,3 Prozent, die spanische um 0,5 Prozent zum Vorquartal.

Auch der Krisenstaat Griechenland dümpelt weiter im Konjunkturtief. Das BIP sank unbereinigt um 5,3 Prozent zum Vorjahresquartal.

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