Zwei Monate nach Inkrafttreten des Mietendeckels in Berlin zieht der Mieterverein eine gemischte Zwischenbilanz. "Das Einfrieren der Miete und das Zurücksetzen letzter Mieterhöhungen auf die Stichtagsmiete werden durchaus von zahlreichen Vermietern eingehalten", erklärte Geschäftsführer Reiner Wild am Montag. "Allerdings zeigt sich auch, dass eine erhebliche Anzahl von Vermietern den Mietendeckel umgehen oder sich mit Vereinbarungen unterschiedlichster Art die Mietzahlungsansprüche für den Fall der Verfassungswidrigkeit sichern will." So werde bei neuen Verträgen oft auch eine Schattenmiete verlangt, schilderte Wild. "Während der Laufzeit des Mietendeckels wird nur die Mietendeckelmiete verlangt, parallel werden Mieterinnen und Mieter aber zu einer höheren Miete jenseits des Mietendeckels vertraglich verpflichtet." Manche Vermieter verlangten auch die Einzahlung der Miete, die über dem Niveau des Deckels liege, auf ein Treuhandkonto. Vor diesem Hintergrund startete der Mieterverein eine "Aufklärungskampagne" unter der Webadresse www.mietendeckel.jetzt.
Mieterverein:Teils Verstöße gegen Deckel
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