Mieterbund:Kritik an Indexmieten

Eine immer größere Zahl von neuen Mietverträgen wird nach Angaben des Deutschen Mieterbunds (DMB) an die Inflation gekoppelt. In größeren Metropolen seien 2022 im Schnitt bei 30 Prozent der Neuverträge sogenannte Indexmieten vereinbart worden, berichtete der Mieterbund am Freitag. Der DMB stützt sich bei dieser Schätzung auf Beratungen der Mietervereine in Berlin, Hamburg, Hannover, Köln, Frankfurt und Düsseldorf, die zusammen im Jahr rund 232 000 Beratungen durchführten. Mieterbund-Präsident Lukas Siebenkotten sagte, es sei sozial- und wohnungspolitisch nicht zu verantworten, dass zuletzt jeder dritte neu abgeschlossene Mietvertrag an die Inflation gekoppelt gewesen sei. Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) müsse Indexmieten verbieten, verlangte er. Für Berlin geht der Mieterbund davon aus, dass sogar bis zu 70 Prozent der neuen Mietverträge eine Indexierung vorsehen, also deutlich mehr als im Schnitt der relevanten Städte. "Indexmieten sind bei hoher Inflation und steigenden Energiepreisen eine unzumutbare Kostenfalle geworden und müssen auch im Bestand stärker begrenzt werden", sagte Siebenkotten. Der Trend zur Indexmiete hat sich nach DMB-Einschätzung deutlich verstärkt. Noch 2020 sei ihr Anteil bei den Beratungen marginal gewesen.

© SZ vom 21.01.2023 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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