Süddeutsche Zeitung

Mieterbund befürchtet Wohnungsnot:Lichtjahre vom Soll entfernt

Wohnungsnot und höhere Mietpreise: Weil immer weniger Häuser und Wohnungen gebaut werden, befürchtet der Mieterbund Konsequenzen für Unistädte und Ballungsräume.

der Mieterbund befürchtet Mieterhöhungen und eine Wohungsnot, weil in Deutschland immer weniger neue Wohnungen gebaut werden. Der Präsident des Deutschen Mieterbundes, Franz-Georg Rips, sagte der Rheinpfalz am Sonntag, im vergangenen Jahr seien nur knapp 160.000 neue Wohnungen fertiggestellt worden. Das seien so wenige wie nie zuvor in der Bundesrepublik.

Nach Expertenberechnungen müssten es mehr als doppelt so viele sein, um künftig den Bedarf decken zu können. Von diesen Zahlen sei Deutschland jedoch Lichtjahre entfernt.

Nach Einschätzung des Mieterbundes ist keine Trendwende in Sicht. Auch die Baugenehmigungen hätten 2008 auf einem Rekordtiefstand gelegen und seien im ersten Halbjahr 2009 noch einmal um 8,1 Prozent gesunken.

Rips forderte, die Neubautätigkeit um 50 bis 80 Prozent auszuweiten. Ansonsten drohten in Wachstumsregionen, Universitätsstädten und Ballungsgebieten Wohnungsnot und erheblich höhere Mieten.

Der Mieterbundchef schlug vor, die Abschreibung für Wohngebäude in den ersten acht Jahren auf fünf Prozent zu erhöhen. Weiterhin plädierte Rips für die Ausdehnung der Riesterförderung auf vermietete Wohnungen und die Neubelebung des sozialen Wohnungsbaus. Gegenwärtig würden lediglich 55.000 Wohnungseinheiten staatlich gefördert, bei denen Neubauten eine immer geringere Rolle spielten.

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