Die schlechte Nachricht zuerst: Microsoft will Paint nicht mehr weiterentwickeln. Wenn Nutzer im Herbst das nächste große Update für Windows 10 installieren, wird das legendäre Zeichenprogramm fehlen. Auf einer Infoseite zum sogenannten Creators Update stuft Microsoft die Software als "veraltet" ein.
Die gute Nachricht gleich hinterher: Wer in den vergangenen 32 Jahren mit dem Grafik-Klassiker gearbeitet hat, muss auch in Zukunft nicht darauf verzichten. Viele Nutzer hatten empört oder enttäuscht auf die Ankündigung reagiert, teils aufgrund zugespitzter Medienberichte. Jetzt hat Microsoft klargestellt, dass Paint nicht verschwinden wird.
"MS Paint ist gekommen, um zu bleiben", schreibt Microsoft-Managerin Megan Saunders in einem Blogeintrag. "Es bekommt lediglich ein neues Zuhause, den Windows Store, wo es kostenlos verfügbar sein wird." Es sei großartig, "so viel Liebe für unsere gute, alte App" zu erfahren. Offensichtlich habe Paint auch nach drei Jahrzehnten noch eine große Fangemeinde. Deshalb wolle Microsoft das Missverständnis aufklären und Nutzer mit dieser guten Nachricht beruhigen.
Diese kostenlosen Alternativen können deutlich mehr
Seit 1985 ist Paint ein fester Bestandteil von Windows. Viele Millionen Menschen haben damit Geburtstagseinladungen gebastelt, Icons erstellt oder auf Screenshots herumgekritzelt. Im Vergleich zum Beispiel zu Photoshop ist das Programm allerdings ausgesprochen limitiert.
Neben der teuren Profi-Software von Adobe gibt es zahlreiche kostenlose Alternativen, mit denen Hobby-Fotografen ihre Bilder bearbeiten können. Zu den bekanntesten und besten zählen Paint.NET (das zwar denselben Namen trägt, aber ungleich mächtiger ist als sein kleiner Bruder von Microsoft), Gimp, Irfan View, der Faststone Image Viewer und XNView. Als schneller und schlanker Bildbetrachter eignet sich Honeyview, das deutlich mehr Funktionen bietet als der Standard-Fotobetrachter von Windows.
Auch Microsoft selbst liefert eine Alternative zu MS Paint: den direkten Nachfolger Paint 3D. Nutzer von Windows 10 können damit in Zukunft auf alle bekannten Funktionen zugreifen und obendrein dreidimensionale Grafiken erstellen. Für Nostalgiker, denen die Oberfläche des alten Paint ans Herz gewachsen ist, bleibt dann immer noch der Windows Store.