Metallindustrie - Magdeburg:Zweite Metall-Tarifrunde in Sachsen-Anhalt ohne Ergebnis

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Magdeburg (dpa/sa) - Die zweite Tarifrunde für die Metall- und Elektroindustrie in Sachsen-Anhalt ist ohne Ergebnis geblieben. Vertreter der IG Metall und des Verbands der Metall- und Elektroindustrie Sachsen-Anhalt (VME) konnten sich am Dienstag erneut nicht auf konkrete Punkte einigen, wie die Gewerkschaft mitteilte. Demnach habe die Verhandlungskommission der Gewerkschaft den Verhandlungssaal bereits nach 50 Minuten verlassen, nachdem die Arbeitgeber erneut kein Angebot präsentiert hätten. "Es zeigt sich weiter eine riesige Kluft zwischen unserer Entgeltforderung und dem, was die Arbeitgeber überhaupt bereit sind zu besprechen", sagte IG Metall-Verhandlungsführer Thorsten Gröger.

Die Gewerkschaft wies auf mögliche Warnstreiks ab dem 29. Oktober hin. Dann ende die Friedenspflicht. Weitere Gespräche sind allerdings einen Tag vorher - am 28. Oktober - geplant. Nach Arbeitgeberangaben wird für etwa 10.000 Beschäftigte verhandelt.

Die IG Metall in Sachsen-Anhalt acht Prozent mehr Geld und diese Steigerung in einem möglichst über zwölf Monate laufenden Tarifvertrag verankern. Einmalzahlungen lehnt sie ab. Die IG Metall habe der Arbeitgeberseite dargelegt, weswegen eine Entgelterhöhung von acht Prozent notwendig sei, hieß es seitens der Gewerkschaft. "Der private Konsum der Beschäftigten ist die Stütze der Wirtschaft. Hier die Kaufkraft nicht zu stärken, wäre ein fataler Schritt. Es geht darum, den Wohlstand der Menschen im Land bestmöglich zu erhalten und die Inflation nicht davongaloppieren zu lassen", sagte Gröger kürzlich.

VME-Verhandlungsführer Frank Aschenbach sagte zuletzt, man teile die Sorgen der Beschäftigten angesichts der hohen Inflation und immer weiter steigender Preisen. "Jedoch treffen die enormen Preissteigerungen die Unternehmen mit der gleichen Wucht und können nicht durch die eigenen Verkaufspreise kompensiert werden." Die meisten Betriebe seien mit dem Ausgleich der Inflation schlichtweg überfordert, so Aschenbach.

© dpa-infocom, dpa:221003-99-992904/3

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