Facebook-Mutterkonzern:Meta einigt sich mit Trump auf Millionen-Vergleich

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Mark Zuckerberg am Tag der Amtseinführung von Donald Trump. Der Meta-Chef bemüht sich um eine gute Beziehung zum neuen US-Präsidenten. (Foto: Evelyn Hockstein/REUTERS)

Es geht um die Sperrung von Trumps Social-Media-Kanälen nach dem Sturm auf das Kapitol im Jahr 2021. Angeblich wurde der Deal bei einem Besuch von Meta-Chef Zuckerberg in Mar-a-Lago eingefädelt.

Der Facebook-Mutterkonzern Meta hat sich mit US-Präsident Donald Trump auf einen Vergleich in Höhe von rund 25 Millionen Dollar im Zusammenhang mit der Sperrung seiner Social-Media-Konten nach dem Sturm auf das Kapitol im Jahr 2021 geeinigt. 22 Millionen Dollar sollen in einen Fonds für Trumps Präsidentenbibliothek fließen, der Rest deckt Anwaltskosten und Entschädigungen für weitere Kläger, wie Meta am Mittwoch mitteilte. Das Unternehmen reichte eine entsprechende Mitteilung beim Bundesgericht in San Francisco ein.

Damit wird ein Rechtsstreit beigelegt, den Trump nach dem Sturm auf das Kapitol am 6. Januar 2021 angestrengt hatte. Trump hatte Meta und andere Tech-Giganten wie Alphabets Google und Twitter, heute bekannt als X, wegen angeblich unrechtmäßiger Unterdrückung konservativer Ansichten verklagt.

Laut Wall Street Journal sollen die Verhandlungen über die Klage nach einem Treffen von Meta-Chef Mark Zuckerberg mit Trump in dessen Resort Mar-a-Lago im November wiederaufgenommen worden sein. Der Social-Media-Riese bemüht sich um bessere Beziehungen zu Trump, obwohl dieser Metas Umgang mit politischen Inhalten kritisiert und Zuckerberg mit Gefängnis gedroht hatte. Meta spendete eine Million Dollar für Trumps Amtseinführung und stellte im Januar interne DEI-Programme (Diversity, Equality and Inclusion) ein. Außerdem wurden die US-Faktencheck-Programme beendet und Diskussionen über Themen wie Einwanderung und Geschlechtsidentität eingeschränkt. Der einflussreiche Republikaner Joel Kaplan wurde zum „Chief Global Affairs Officer“ ernannt und Dana White, ein enger Freund Trumps, in den Vorstand berufen.

Zuckerberg hofft auf Trumps Unterstützung – auch bei Konflikten mit der EU

Am Mittwoch hat Meta außerdem seine Unternehmenszahlen für das Schlussquartal 2024 vor. Die Geschäfte laufen gut. Täglich verwendeten 3,35 Milliarden Nutzer mindestens eine App des Konzerns, zu dem neben Facebook auch Instagram und Whatsapp gehören. Meta macht sein Geld vor allem mit Werbeanzeigen, die für einzelne Nutzer personalisiert werden. Dieses Geschäft läuft weiterhin gut.

Der Gewinn stieg im Jahresvergleich um 49 Prozent auf 20,8 Milliarden Dollar. Der Umsatz legte um 21 Prozent auf 48,4 Milliarden Dollar zu. Mit diesem Polster leistet sich Meta weiterhin Milliardenverluste im Geschäft mit digitalen Welten, das Zuckerberg wichtig ist. Die Sparte Reality Labs, die vor allem für Virtual-Reality-Brillen bekannt ist, verbuchte im vergangenen Quartal einen Verlust von fast fünf Milliarden Dollar – bei 1,08 Milliarden Dollar Umsatz. Für das laufende Quartal stellt Meta Erlöse zwischen 39,5 und 41,8 Milliarden Dollar in Aussicht. Die Aktie legte im nachbörslichen Handel deutlich zu.

Der Facebook-Konzern Meta signalisiert, bei Konflikten mit europäischen Regulierern auf Rückendeckung von US-Präsident Donald Trump zu setzen. Für die neue Regierung sei es eine Priorität, dass amerikanische Technologie gewinne – und sie werde „unsere Werte und Interessen im Ausland verteidigen“, sagte Meta-Chef Mark Zuckerberg nach Vorlage aktueller Quartalszahlen.

© SZ/Reuters/dpa/olkl - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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