Geschäftszahlen:Mercedes verkauft weniger Autos

Lesezeit: 1 Min.

Zum Schluss kommt das Staubtuch: Mercedes-Produktion in Sindelfingen. (Foto: Bernd Weißbrod/dpa)

Der deutsche Autohersteller verzeichnet einen Rückgang der Verkaufszahlen. Nicht nur der schwächelnde Absatz in China macht dem Konzern zu schaffen.

Mercedes hat zuletzt weniger Autos verkauft, das zeigen neueste Geschäftszahlen. Vor allem die Verkäufe der besonders lukrativen Top-Modelle, aber auch der Absatz insgesamt ist im Vergleich zum Vorjahresquartal gesunken – auch im wichtigen Markt China. Demnach fiel der Umsatz im zweiten Quartal verglichen mit dem Vorjahreszeitraum um knapp vier Prozent auf 36,7 Milliarden Euro. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) brach um fast ein Fünftel auf etwas mehr als vier Milliarden Euro ein. Das Konzernergebnis sank unter dem Strich um knapp 16 Prozent auf 3,1 Milliarden Euro. Die bereinigte Rendite erholte sich mit 10,2 Prozent etwas nach dem bereits schwachen Jahresauftakt, liegt damit jedoch mehr als drei Prozentpunkte unter dem Vorjahreswert.

Mercedes erwartet jedoch Besserung im zweiten Halbjahr. Analysten hatten sich im Durchschnitt auch etwas mehr Marge ausgerechnet. Und bei den Vans und Transportern läuft es besser als bisher gedacht. Für das Gesamtjahr rechnet das Unternehmen hier nun mit einer Spanne von zehn bis elf Prozent, bislang waren es zehn bis zwölf Prozent gewesen. Insgesamt soll der Konzernumsatz das Vorjahresniveau von 153 Milliarden Euro erreichen. Das operative Ergebnis erwartet Mercedes „leicht“ unter Vorjahr - darunter versteht der Stuttgarter Autokonzern einen Rückgang um fünf bis 15 Prozent. „Wir gehen davon aus, dass sich der Absatz und der Modellmix in der zweiten Jahreshälfte verbessern werden - unterstützt durch weitere Markteinführungen, insbesondere im Top-End-Segment“, wird Mercedes-Chef Ola Källenius zitiert.

Auch die Entwicklung bei E-Autos belastet das Unternehmen: In Europa und den USA geht die Nachfrage nach Batteriefahrzeugen insgesamt weiter zurück. Neben Mercedes haben viele andere Autohersteller aber auch Probleme mit sinkenden Verkaufszahlen von Elektroautos in China. Dort wächst der E-Auto-Markt zwar immer noch schnell, aber die einheimischen Hersteller nehmen den westlichen Konzernen immer mehr Marktanteile ab. Die Preise für Neuwagen sind massiv unter Druck, und besonders bei Elektroautos ist ein Preiskrieg ausgebrochen. Auch Porsche bekam das zuletzt zu spüren. Der Sportwagenbauer stellt sich in China auf anhaltende Absatzprobleme ein. Hinzu kommt, dass der Kauf von Elektroautos in Europa nicht mehr so gefördert wird wie bisher.

© SZ/Reuters/Bloomberg/dpa/SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

SZ PlusElektromobilität
:Gebrauchtes E-Auto? Kaufen wir nicht!

Lange hieß es, mit mehr gebrauchten E-Autos käme die Antriebswende richtig in Schwung. Doch jetzt weigern sich immer mehr Händler, Stromer aus zweiter Hand anzukaufen. Ein Teufelskreis.

Von Christina Kunkel

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: