Süddeutsche Zeitung

Mediaset-Interesse:Berlusconi will ProSiebenSat1

Der italienische Medienkonzern wird ein einverbindliches Angebot für 50,5 Prozent der Anteile an der ProSiebenSat1-Gruppe vorlegen.

Der italienische Medienkonzern Mediaset des Ex- Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi wird ein nicht bindendes Kaufangebot für das größte deutsche TV-Unternehmen ProSiebenSat.1 vorlegen.

Dies teilte Mediaset nach einer Sitzung des Aufsichtsrates Dienstag Abend mit. Die Frist zur Abgabe von unverbindlichen Angeboten für ProSiebenSat.1 lief nur noch bis Dienstag Mitternacht.

Die Mailänder Gruppe, die dem Ex-Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi gehört, habe bereits Kontakt zu mehreren Banken aufgenommen, schrieb die Corriere della Sera am Dienstag.

Berlusconi könnte für den 50,5 Prozent-Anteil an der deutschen Mediengruppe bis zu drei Milliarden Euro zahlen, so die Zeitung.

ProSiebenSat1 ist aktuell mehrheitlich im Besitz einer Investorengruppe um den US-Milliardär Haim Saban. Sie hatte die Senderkette für einige hundert Millionen Euro nach der Insolvenz der KirchGruppe erworben.

Verkauf zuvor gescheitert

Ein Verkauf an die Axel Springer AG, bei dem der TV-Konzern mit mehr als vier Milliarden Euro bewertet worden wäre, scheiterte an Kartellproblemen. Nun startet laut Branchenkreisen eine neue Verkaufsrunde. Ein Verkauf könnte noch in diesem Jahr über die Bühne gehen.

Zur Mediaset-Gruppe gehören unter anderem die drei größten TV- Privatsender Italiens. Der Medienkonzern war bereits früher an einer Übernahme der KirchMedia interessiert, zu der ProSiebenSat.1 bis zur Pleite der KirchGruppe gehörte.

Dem Bericht des Corriere della Sera zufolge gibt es neben Mediaset eine Reihe von weiteren Interessenten, darunter die Finanzinvestoren Kolbert Kravis Roberts (KKR) und Permira sowie General Electric, Apax und Blackstone.

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dpa
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