Im Interview mit der Süddeutschen Zeitung äußert sich der Finnaz-Unternehmer Carsten Maschmeyer zu den Auswirkungen eines ARD-Filmes über ihn und seine Geschäftspraktiken, der kürzlich ausgestrahlt wurde: "Meiner Familie, meinen Freunden und mir wurde monatelang aufgelauert und nachgestellt". Er lasse die Sache strafrechtlich prüfen.
Maschmeyer verteidigt in dem Interview auch seine Wahlkampfhilfe zugunsten von Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder im Jahr 1998, als er für 650.000 Mark in allen niedersächsischen Tageszeitungen eine Pro-Schröder-Anzeige geschaltet hatte. "Diese Aktion ist spontan entstanden. Ich wollte nicht, dass Oskar Lafontaine Kanzler wird. Also musste Schröder die Landtagswahl gewinnen", erklärte Maschmeyer der SZ. Dass Schröder später bei AWD auftrat, habe nichts mit seiner Freundschaft zum Altkanzler zu tun: Das sei eine "Motivation" für die Mitarbeiter gewesen, "deswegen machen Politiker gerne deratige Veranstaltungen".
Zu den Vorwürfen, AWD-Berater hätten über Jahre hinweg ihre Kunden mit dem Verkauf riskanter Produkte über den Tisch gezogen, sagt Maschmeyer: "Natürlich haben wir diese Produkte nur Anlegern vermittelt, die danach gefragt und in einem Protokoll bestätigt haben, dass sie über Risiken aufgeklärt wurden". Er räumte allerdings auch Fehler ein. So hätte AWD "rote Listen" für stark schwankende Aktien einführen müssen.
Maschmeyer bezeichnete in dem SZ-Interview die Spenderinitiative The Giving Pledge von Bill Gates und anderen Vermögenden als sein Vorbild. Etwas Ähnliches wolle er selbst starten. "Dafür habe ich auch in Deutschland Ideen."
Lesen Sie das komplette Doppel-Interview mit Carsten Maschmeyer und seinem Kompagnon, dem Ökonomen Bert Rürup, in der Wochenend-Ausgabe der Süddeutschen Zeitung.