Maschinenbau:Minus 17 Prozent

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Internationale Handelskonflikte und die Ungewissheiten des Brexit belasten die Geschäfte vieler Hersteller. (Foto: Marijan Murat/dpa)

Die Aufträge für Deutschlands wichtige Industrie brechen ein. Die Prognosen sind schlecht.

Ein sehr schlechter August für Deutschlands Maschinenbauer: Die Bestellungen sind im Vergleich zum Vorjahresmonat um 17 Prozent eingebrochen. Das teilte der Branchenverband VDMA am Freitag in Frankfurt mit. "Wie befürchtet waren die vorangegangenen Monate mit einstelligen Minusraten nur eine Verschnaufpause", sagte VDMA-Konjunkturexperte Olaf Wortmann. Die Inlandsorders sanken preisbereinigt (real) um zwölf Prozent, die Aufträge aus dem Ausland gingen um 19 Prozent zurück.

Auch für die kommenden Monate erwartet die exportorientierte deutsche Schlüsselindustrie keine Wende zum Besseren. "An den Ifo-Geschäftsexporterwartungen lässt sich ablesen, dass die Maschinenbauer angesichts der konjunkturellen und politischen Risiken weiterhin pessimistisch eingestellt sind", sagte Wortmann.

Internationale Handelskonflikte und die Ungewissheiten des Brexits belasten die Geschäfte. Verunsicherte Kunden im In- und Ausland halten sich mit Bestellungen zurück. Hinzu kommt der Strukturwandel in der Autoindustrie, einem wichtigen Kunden der Branche. Im Drei-Monats-Vergleich Juni bis August 2019 lagen die Bestellungen um acht Prozent unter dem Vorjahreswert.

Allerdings ist der Pkw-Absatz in Deutschland im September um mehr als ein Fünftel und damit ungewöhnlich kräftig gestiegen. Im vergangenen Monat seien mit knapp 245 000 Neuwagen 22,2 Prozent mehr Fahrzeuge auf die Straßen gekommen als vor Jahresfrist, hatte das Kraftfahrt-Bundesamt am Mittwoch mitgeteilt. Branchenvertreter sehen dies allerdings als Ausreißer und dämpfen die Erwartungen. Denn Gründe waren nicht etwa eine größere Kauflust der Verbraucher oder mehr Bestellungen von Flottenunternehmen, sondern ein besonders niedriger Absatz vor einem Jahr. Im September 2018 waren die Pkw-Neuanmeldungen um 30 Prozent eingebrochen, weil große Hersteller wie Volkswagen nach der Umstellung auf die neuen WLTP-Abgasregeln noch nicht ausreichend Fahrzeuge mit dem neuen Prüfsiegel im Angebot hatten.

Die Maschinenbauer sehen den langfristigen Trend: Seit Jahresbeginn sind die Aufträge stetig gesunken. Für dieses und das kommende Jahr rechnet der VDMA daher mit einem Produktionsrückgang von jeweils zwei Prozent. Im vergangenen Jahr hatte die Industrie mit deutlich mehr als einer Million Beschäftigten noch ein Plus von gut zwei Prozent erzielt. Derzeit laufen die Exporte der Branche allerdings noch. Laut VDMA lagen sie in den ersten sieben Monaten dieses Jahres nominal ein Prozent über dem Vorjahreszeitraum. Die USA (plus acht Prozent) und China (plus zwei Prozent) trugen noch zur höheren Nachfrage bei. Dagegen schwächelten fast alle Schwellen- und Entwicklungsländer mit Ausnahme Brasiliens.

© SZ vom 05.10.2019 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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