Maschinenbau:Auftragseingang im Maschinenbau steigt sprunghaft

Frankfurt/Main (dpa) - Nach dem enttäuschenden Sommer haben sich die Bestellbücher der deutschen Maschinenbauer wieder kräftig gefüllt.

Direkt aus dem dpa-Newskanal

Frankfurt/Main (dpa) - Nach dem enttäuschenden Sommer haben sich die Bestellbücher der deutschen Maschinenbauer wieder kräftig gefüllt.

Der Auftragseingang im Maschinen- und Anlagenbau lag im September um 13 Prozent über dem Vorjahresniveau, wie der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) am Montag in Frankfurt mitteilte. Während das Inlandsgeschäft um neun Prozent sank, kletterte das Auslandsgeschäft um 24 Prozent.

"Der September brachte den insgeheim erwarteten Ausgleich für den in Folge des Sommerlochs zuvor etwas mager ausgefallenen Auftragseingang im deutschen Maschinen- und Anlagenbau", sagte VDMA-Chefvolkswirt Ralph Wiechers. Im Juli und August hatten die Ordereingänge jeweils auf Vorjahresniveau stagniert.

Nun sei das Geschäft von zahlreichen Großaufträgen beflügelt worden: "Anders als im Vormonat kamen die Bestellungen für Großanlagen dieses Mal aus dem Ausland, namentlich aus den Nicht-Euro-Ländern." Die Bestellungen aus Drittländern lagen nach den Angaben um 27 Prozent über Vorjahr.

In dem von kurzfristigen Schwankungen weniger beeinflussten Dreimonatsvergleich Juli bis September stieg der Bestelleingang im Vorjahresvergleich um fünf Prozent. Die Inlandsaufträge lagen bei plus einem Prozent, die Auslandsaufträge bei plus sechs Prozent. "Von Januar bis September kommen wir damit auf ein Plus von zwei Prozent", sagte VDMA-Konjunkturexperte Olaf Wortmann.

Während die Kunden aus den Euroländern ihre Bestellungen im September um 14 Prozent aufstockten, gingen die Inlandsorder kräftig zurück. "Das ist ein wenig erfreuliches Signal in Bezug auf die Investitionsbereitschaft in Deutschland insgesamt", sagte Wortmann.

Anders als der Auftragseingang, der künftiges Geschäft für die mittelständisch geprägte Branche verspricht, liegen die Ausfuhren weiter leicht unter Vorjahr. Von Januar bis August gingen die Exporte um ein Prozent zurück.

"Es gab aber auch Regionen mit Wachstumsraten", betonte Wortmann: "Unsere Ausfuhr in die Partnerländer der Europäischen Union etwa wuchs um drei Prozent, Südostasien brachte in Summe ein Plus von elf Prozent, bei den Ausfuhren in die USA hatten wir ein Plus von fünf Prozent."

Hingegen trifft die Krise in ihrem viertwichtigsten Auslandsmarkt Russland die Schlüsselindustrie schwer. "Unser Geschäft mit Russland hat in den ersten acht Monaten ein Volumen von 4,4 Milliarden Euro", sagte Wiechers der dpa: "Das ist knapp eine Milliarde weniger als vor einem Jahr." Dabei sei die Nachfrage wegen der Konjunkturschwäche in Russland und des schwachen Rubel schon 2013 gesunken. Für das Gesamtjahr hält der Experte im Russlandgeschäft sogar ein Exportminus von bis zu 35 Prozent für möglich.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: