Süddeutsche Zeitung

Marode Herrenhäuser:Billig-Schlösser unterm Hammer

Alte Schlösser zum Spottpreis: In Ostdeutschland werden baufällige Herrenhäuser in Auktionen zum Spottpreis versteigert. Die wahren Kosten zeigen sich erst bei der Renovierung. Zwei Beispiele in Bildern.

Sie sollten einst den Glanz ihrer Erbauer widerspiegeln, aber nach Zeiten jahrelanger Vernachlässigung sind sie oft nur noch Ruinen: Viele Herrenhäuser im Osten der Republik kommen bei Auktionen für einen Spottpreis unter den Hammer. Im Bild: Schloss Kummerow im Landkreis Demmin in Mecklenburg-Vorpommern.

Das Barockschloss, erbaut vom berühmten Landschaftsarchitekten Peter Joseph Lenné, gehört zu den wichtigsten kunsthistorischen Denkmälern in Mecklenburg-Vorpommern. Dennoch wurde es nach nur wenigen Geboten für 130.000 Euro verscherbelt. Die Kosten der Renovierung sind hoch.

Die Eingangshalle macht zwar einen scheinbar soliden Eindruck...

... doch "in nicht wenigen Teilbereichen besteht Einsturzgefahr", sagte der Auktionator bei der Versteigerung des zu Beginn des 18. Jahrhunderts erbauten Schlosses.

Ähnlich sieht es bei Schloss Walbeck in Sachsen-Anhalt aus. Hier konnten sich interessierte Käufer ein Grundstück von 21.768 Quadratmetern mit einem fast 3000 Quadratmeter großen Schloss erwerben - für 49.000 Euro als Anfangsgebot.

Doch auch hier fallen wohl nicht nur Tapeten von der Wand.

Im Schloss gibt es einige Kamine, die der neue Besitzer vielleicht schätzen lernt: Die Gas-Zentralheizung funktioniert nicht mehr, genauso wenig wie die Sanitäranlagen.

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