Das Bundeskartellamt will offenbar die Marktmacht der fünf größten Ölkonzerne in Deutschland brechen und ihnen den Kauf weiterer Tankstellen untersagen. Von einem entsprechenden Verbot berichtet die Bild-Zeitung unter Berufung auf einen Untersuchungsbericht der Wettbewerbsbehörde zur Preisbildung an den Tankstellen.
Betroffen seien Aral, Esso, Jet, Shell und Total. Die Unternehmen dürften Tankstellen künftig nicht mehr oder nur noch unter Auflagen und Bedingungen kaufen, schreibt das Blatt.
Außerdem prüft das Kartellamt der Zeitung zufolge die Einleitung von Verfahren wegen Wettbewerbsbeschränkungen. Dabei gehe es etwa um unzulässige Preisbindungen, mit denen die Konzerne die Preise an freien Tankstellen direkt bestimmten oder indirekt beeinflussten.
Weiter wolle die Behörde gegen eine Abschottung der Kraftstoffmärkte durch Vertragsnetze und übermäßig lange Vertragslaufzeiten vorgehen. Ein Konzern soll demnach gezwungen werden, den Kauf von mehr als 15 Tankstellen rückgängig zu machen.
Um Preissenkungen "auf breiter Front" durchzusetzen, sei allerdings der Gesetzgeber gefordert, erklärte das Kartellamt laut Bild. Dieser könne die Verbraucher etwa schützen, indem Preiserhöhungen wie in Australien einen Tag vorher angekündigt werden müssten und für 24 Stunden festgelegt seien.