Markenstreit um verstorbenen Eisbären:Knut bleibt deutsch

Eisbär Knut

Eisbär-Baby Knut bei seinem ersten öffentlichen Auftritt im Berliner Zoo am 23.03.2007

(Foto: dpa)

Eisbär Knut gehört weiter dem Berliner Zoo - auch nach seinem Tod. Ein britisches Unternehmen wollte die Marke als Name für seine Produkte verwenden. Ein Gericht hat das nun verboten.

Eisbär Knut ist zwar tot, doch er gehört weiter dem Berliner Zoo - zumindest als Marke. Das hat das Gericht der Europäischen Union (EuG) entschieden. Damit siegte der Zoo im Rechtsstreit mit einem britischen Unternehmen, das das Wortzeichen "Knut - Der Eisbär" als Marke für Bekleidung und Sportartikel beim Markenamt der EU angemeldet hatte. Der Berliner Zoo hatte dem wegen seiner bereits eingetragenen Marke "Knud" widersprochen.

Mit Erfolg: Die britische Marke könne mit der älteren deutsche Wortmarke verwechselt werden, entschied nun das Europagericht und entsprach damit der Klage des Zoos.

Der im Dezember 2006 im Berliner Zoo geborene Eisbär Knut war weltweit bekannt geworden, nachdem ihn seine Mutter ignoriert hatte und Tierpfleger ihn per Hand aufziehen mussten. Durch geschicktes Marketing wurde er zu einem internationalen Medien- und Publikumsliebling. Der damalige Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD) wurde medienwirksam Pate des Bären.

Knut lockte allein im Jahr 2007 drei Millionen Menschen in den Berliner Zoo. Von März bis Juli strömten täglich bis zu 15.000 Menschen zur "Knut-Show". Nicht nur der Berliner Zoo verdiente Millionen an Eintritt, Fernseh- und Filmrechten sowie Souvenirartikeln. Auch die Knut-Briefmarke ging innerhalb von wenigen Monaten fünf Millionen Mal über den Ladentisch.

Im März 2011 stürzte Knut in Folge einer Gehirnentzündung vor den Augen zahlreicher Beobachter ins Wasserbecken und ertrank.

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