Margenverfall:Pharmahändler fordern staatliche Hilfe

Durch einen rapiden Margenverfall sehen Arzneimittel-Großhändler ihre Exisitenz bedroht. Jetzt soll Wirtschaftsminister Michael Glos helfen.

Wirtschaftsminister Glos (CSU) und Vertreter des Arzneimittel-Großhandels diskutieren offenbar die über Zuschläge für die krisengeschüttelte Branche. Die Händler, die Apotheken mit Arzneimitteln beliefern, klagen seit längerem über einen rapiden Verfall ihrer Margen. Denn die Pharmakonzerne liefern zunehmend direkt an die Apotheken. Die Großhändler fordern daher staatliche Unterstützung.

Vorschlag von Branchenvertretern

Die Phanmagroßhändler haben vorgeschlagen, die Bundesregierung solle Zuschläge zahlen, um die flächendeckende Versorgung mit Arzneimitteln sicher zu stellen. Künftig solle demnach ein fester Zuschlag von 93 Cent für jede vom Großhandel an die Apotheken verkaufte Packung eines rezeptpflichtigen Medikaments gezahlt werden. Dazu soll noch ein prozentualer Zuschlag auf den Abgabepreis von bis zu drei Prozent kommen.

Das Handelsblatt hatte unter Berufung auf Branchenkreise berichtet, der Minister habe von sich aus Zuschläge ins Gespräch gebracht. Das Ministerium dementierte diese Meldung jedoch.

Der Großhandelsverband Phagro, der 16 Großhändler mit 110 Niederlassungen in ganz Deutschland vertritt, drängt seit langem auf eine Reform der Arzneimittelpreisverordnung. Er fürchtet, dass andernfalls die Branche den gesetzlichen Auftrag nicht mehr erfüllen kann, die bundesweite Arzneimittelversorgung sicher zu stellen. Zu diesem Vorschlag gebe es noch keine Entscheidung, teilte das Ministerium mit.

Bislang sorgen dafür vor allem Vollsortimenter wie Phoenix, Anzag, Gehe und Sana Corp München, die binnen Stunden jedes zugelassene Medikament auch an die entfernteste Landapotheke liefern.

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