Bei uns in Rom:Hauptstädter hinterm Mond

Da läuft's, dort nicht: Größer könnte der Kontrast zur Wirtschaftsmetropole Mailand nicht sein.

Von Ulrike Sauer

Fünf Minuten können verdammt lang sein. Riccardo Chailly musste sich neulich so lang gedulden, bevor er den Taktstock heben und den Prolog der Verdi-Oper Attila anstimmen konnte. Denn das Premierenpublikum der Mailänder Scala hatte der Bühne den Rücken zugekehrt - es war aufgestanden, hatte den Blick zur königlichen Loge erhoben und dem Staatspräsidenten Sergio Mattarella 300 Sekunden applaudiert. Bevor das Drama des Hunnen-Königs begann, huldigten die Mailänder dem Gast aus Rom, dem Garanten ihrer Demokratie.

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