Madeleine Schickedanz nach der Quelle-Pleite:Wo sind meine Milliarden hin?

Schuld sind immer die anderen: Quelle-Erbin Madeleine Schickedanz will nach dem Verlust ihres Vermögens nun Schadenersatz von ihren Finanzberatern. Die sehen einer Klage gelassen entgegen.

Auf einmal waren die Milliarden weg bei Quelle - doch Erbin Madeleine Schickedanz kann sich mit dem Verlust ihres Vermögens offenbar nicht abfinden. Sie will nun Schadenersatz von ihren Finanzberatern. Ein entsprechender Klageentwurf gegen die Bank Sal. Oppenheim, ihren ehemaligen Vermögensberater Josef Esch sowie zwölf weitere Personen und Firmen sei an das Oberlandesgericht Köln geschickt worden, sagt Schickedanz' Anwalt Peter Rath.

Quelle-Erbin Madeleine Schickedanz

Die Milliarden von Quelle-Erbin Madeleine Schickedanz sind weg - deshalb will sie nun Schadenersatz von ihren Finanzberatern.

(Foto: dpa)

Er bestätigte damit in Teilen einen Bericht des Manager Magazins. In dem Klageentwurf gehe es unter anderem um Schadenersatz, sagt Rath: "Es sind große Zahlen." Die vom Manager Magazin genannten Summen seien jedoch zu hoch.

Der Zeitschrift zufolge macht Schickedanz ihre Berater für ihr verfehltes Aktienengagement bei dem 2009 zusammengebrochenen Handelskonzern Arcandor ("KarstadtQuelle") verantwortlich und fordert mehr als zwei Milliarden Euro Schadenersatz. Außerdem verlange sie die Erstattung von bereits erfolgten Kredittilgungen in Höhe von mehr als 200 Millionen Euro und wolle Sicherheiten aus ihrem Privatvermögen im Wert von mehr als 200 Millionen Euro zurück.

"Von uns stammen die Zahlen nicht", sagt hingegen Rath und verweist auf die vereinbarte Vertraulichkeit - zumal es derzeit noch keine förmliche Klage gibt.

Seitens Sal. Oppenheim heißt es, die Vorwürfe seien "rechtlich nicht haltbar". Einer juristischen Klärung sehe das Bankhaus deswegen gelassen entgegen. Sal. Oppenheim war nach Fehlspekulationen und Milliardenverlusten Anfang 2010 von der Deutschen Bank übernommen worden und steht heute unter komplett neuer Führung. Auch Vermögensberater Esch hatte die Vorwürfe bereits bei Bekanntwerden der Klagevorbereitungen im vergangenen Jahr zurückgewiesen.

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