Es knackt in der Sprechanlage, und der Mann, der hier, am Luxemburger Stadtpark, für den deutschen Energieriesen Eon spricht, holt Luft. Er hat inzwischen wirklich schlechte Laune. Man hat ihm ein paar vorsichtige Fragen gestellt zu den Milliardengeschäften des Konzerns, die via Luxemburg an der deutschen Steuer vorbeilaufen. Der Mann hat erklärt, er könne dazu nichts sagen. Also hat man gefragt, ob man nicht hochkommen könne, ins Büro? Man könnte dort oben im vierten Stock auf jemanden warten, der Auskunft geben könne? Irgendwen muss es hier ja geben, der Ahnung hat. Und auf der Straße in eine Sprechanlage hineinschreien nervt ja auch ein wenig.
Luxemburg:Alles im Kasten
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Willkommen im Land der diskreten Milliarden. Wer im Großherzogtum mal nachfragen will, was sich hinter den Adressen deutscher Firmen verbirgt - der erlebt ein absurdes Theater.
Von Bastian Obermayer
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