Tarifstreit:Streik des Sicherheitspersonals beeinträchtigt Flugverkehr

Sicherheitspersonal streikt an deutschen Flughäfen

Verdi-Fahne zwischen Gepäckwagen am Hamburger Flughafen: Mitarbeiter des Sicherheitspersonals haben an deutschen Flughäfen vorübergehend ihre Arbeit niedergelegt.

(Foto: dpa)

Maschinen bleiben am Boden, Passagiere müssen warten: Unerwartete Warnstreiks bringen zum Wochenstart den Flugverkehr durcheinander. Mitarbeiter des Sicherheitspersonals legten an mehreren deutschen Flughäfen die Arbeit nieder.

Reisende in Deutschland müssen am Montag mit Beeinträchtigungen im Flugverkehr rechnen: Nachdem die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi überraschend zu Warnstreiks aufgerufen hatte, legte das Sicherheitspersonal an mehreren deutschen Airports die Arbeit nieder.

Betroffen waren unter anderem die Flughäfen Köln-Bonn, Düsseldorf, Hamburg, Bremen, Hannover und Berlin sowie Teile des Frankfurter Flughafens, wie ein Sprecher der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi der Nachrichtenagentur AFP sagte.

Dem Verdi-Sprecher zufolge nahmen die Sicherheitsbediensteten in Berlin, Köln und Hamburg ihre Arbeit inzwischen wieder auf. In Düsseldorf soll der Warnstreik am Vormittag enden, in Stuttgart gegen Mittag.

Am Flughafen Köln-Bonn seien wegen des Streiks der privaten Sicherheitsdienste zwei Flüge nach Berlin annulliert worden, berichtete der Flughafen. Fast alle Abflüge in den Morgenstunden seien verspätet. An den Kontrollstellen hätten sich lange Schlangen gebildet. Der Airport betonte, der Warnstreik selbst sei zwar inzwischen beendet, die Auswirkungen würden aber aller Voraussicht nach noch mehrere Stunden andauern. Fluggäste wurden gebeten, sich bei ihren Airlines oder auf der Homepage des Flughafens über den Status ihres Flugs zu informieren.

Auf den beiden Berliner Flughäfen Tegel und Schönefeld beteiligten sich jeweils etwa 100 Mitarbeiter an dem Ausstand, sagte Jürgen Stahl, Sprecher der Gewerkschaft Verdi in der Region. Die Aktion habe zwei Stunden gedauert. In Tegel fielen einem Flughafen-Sprecher zufolge wegen des Warnstreiks 33 Flüge aus. Dadurch wurden den ganzen Tag hindurch noch Verspätungen erwartet. In Schönefeld gab es bei der Abfertigung Verspätungen von bis zu einer Stunde.

An den Flughäfen Hannover und Bremen haben die Streiks für Verspätungen im Flugverkehr gesorgt. Ausfälle hat es nach Angaben der Flughafensprecher bislang nicht gegeben. Am Airport Hannover sei es am Morgen zu drei leichten Verspätungen von bis zu einer halben Stunde gekommen, sagte Flughafensprecher Sönke Jacobsen.

Grund für die überraschende Arbeitsniederlegung waren nach Angaben der Gewerkschaft die schleppenden Verhandlungen mit dem Bundesverband der Sicherheitswirtschaft (BDSW) über einen Manteltarifvertrag für 15.000 Beschäftigte im Sicherheitsbereich. Weitere Warnstreiks sind nach Angaben des Verdi-Sprechers vorerst nicht geplant.

Bundesweit vertritt Verdi im Sicherheitsbereich nach eigenen Angaben 15.000 Beschäftigte. In den Verhandlungen macht sich die Gewerkschaft unter anderem für geregelte Dienstpläne, unbefristete Arbeitsplätze und gerechte Löhne stark.

Neben den Streiks bereitete auch das Wetter den Reisenden in Deutschland Schwierigkeiten: Am Frankfurter Flughafen wurden allein am Sonntag mehr als 350 Flüge witterungsbedingt gestrichen, wie der Betreiber Fraport mitteilte. Am Abend und in der Nacht zum Montag beruhigte sich die Lage wieder etwas.

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