Luftverkehr - Berlin:Mehr Industrie und Wohnraum: Land treibt Großprojekte voran

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Gudrun Sack (l-r) und Philipp Bouteiller von der Tegel Projekt GmbH bei der symbolischen Schlüsselübergabe mit dem Regierenden Bürgermeister Michael Müller (SPD) und Stadtentwicklungssenator Sebastian Scheel (Linke). Foto: Paul Zinken/dpa (Foto: dpa)

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Berlin (dpa/bb) - Für zwei Großprojekte mit völlig neuen Stadtquartieren in Berlin hat eine neue Etappe begonnen. Auf dem früheren Berliner Flughafen Tegel wurde am Donnerstag symbolisch der Schlüssel für die künftige Nutzung übergeben. Für das nur zwei bis drei Kilometer Luftlinie entfernte Vorhaben Siemensstadt² unterzeichneten der Senat und der Siemenskonzern einen Rahmenvertrag für den Umbau des Industrieareals. Das Land hofft auf tausende neue Arbeitsplätze an beiden Standorten. "Das ist ein Push für den gesamten Nordwesten der Stadt", sagte Wirtschaftssenatorin Ramona Pop (Grüne).

Die landeseigene Tegel Projekt GmbH kümmert sich als neuer Eigentümer um die Weiterentwicklung der 500 Hektar großen Fläche des früheren Flughafens. Sie soll nach Angaben von Bausenator Sebastian Scheel (Linke) eines der größten Stadtentwicklungsprojekte Europas verwirklichen. In das frühere Hauptterminal soll die Beuth-Hochschule für Technik einziehen. Darum herum sollen sich Technologieunternehmen ansiedeln. Geplant ist außerdem eine Neubau-Siedlung in Holzbauweise, das sogenannte Schumacher-Quartier, mit 5000 Wohnungen. Außerdem soll es Platz für Freizeit und Erholung geben.

"Der Flughafen Tegel hat für Berlin große Dienste geleistet", sagte Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller. So war er vor 73 Jahren Teil der Berliner Luftbrücke und habe über Jahrzehnte für den Aufbruch in die Welt und das freie Berlin gestanden. "Heute nun wird ein neues Kapitel für Tegel aufgeschlagen, eines das wieder von Aufbruch erzählt, das das Symbol Berlins im 21. Jahrhundert werden kann", sagte Müller weiter.

Siemens plant, seinen Standort im Bezirk Spandau unter der Marke Siemensstadt² zu einem neuen Stadtquartier für Wohnen, Forschung und Gewerbe auszubauen. Das Unternehmen möchte 2023 mit den ersten Neubauten beginnen und insgesamt 600 Millionen Euro investieren. Mit bis zu 20.000 zusätzlichen Arbeitsplätzen werde an dem Standort gerechnet, sagte Projektleiter Stefan Kögl. Außerdem sind auf dem 76 Hektar großen Industrieareal auch eine Kita, eine Grundschule und Kultureinrichtungen geplant.

Die beiden neuen Wohn- und Gewerbestandorte in Tegel und Siemensstadt sollen dann in einigen Jahren direkt miteinander verbunden werden. Dafür wird ein autonom fahrender Pendelbus erwogen, kündigte Pop an.

© dpa-infocom, dpa:210805-99-726186/4

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