Süddeutsche Zeitung

Luftfahrt:Ufo und Lufthansa einigen sich auf Krisentarifvertrag

Die Gewerkschaft des Kabinenpersonals stimmt Einsparungen zu, hat aber auch Forderungen an den Konzern. Zuletzt wurden die Verhandlungen mit dem Bodenpersonal abgebrochen.

Bei der Lufthansa hat das Kabinenpersonal dem Ende Juni vereinbarten Krisentarifvertrag mit großer Mehrheit zugestimmt. Das ist das Ergebnis der um Mitternacht abgelaufenen Urabstimmung, wie die Flugbegleiter-Gewerkschaft Ufo am Samstag auf ihrer Internetseite bekanntgab.

Ufo verlangt von der Konzernführung zugleich allerdings Klarheit zu Abfindungen und Kurzarbeitergeld ab September. Auch dieser Forderung stimmten die Ufo-Mitglieder mit großer Mehrheit zu. Der Gewerkschaft zufolge gab es bei der Urabstimmung "die mit Abstand höchste Beteiligung an einer Abstimmung in den letzten Jahren."

Die Lufthansa wurde in der Coronakrise mit neun Milliarden Euro vom Staat gerettet. Das Management um Konzernchef Carsten Spohr will allen Beschäftigten einen Sparbeitrag abringen. Die Fluggesellschaft sieht wegen der gesunkenen Nachfrage für die Zukunft einen rechnerischen Personalüberhang von 22 000 Vollzeitstellen. Rund die Hälfte davon soll in Deutschland abgebaut werden.

Verhandlungen mit der Gewerkschaft Verdi für die etwa 24 000 Beschäftigten des Bodenpersonals wurden jüngst abgebrochen. Die Lufthansa-Führung hält die von Verdi angebotenen Einsparungen bei den Personalkosten für zu niedrig. Die Verhandlungen des Unternehmens mit den Piloten dauern noch an.

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