Lufthansa:Frankfurt bestraft

Lufthansa: Es fehlen Piloten, beklagt Lufthansa-Chef Spohr.

Es fehlen Piloten, beklagt Lufthansa-Chef Spohr.

(Foto: Boris Roessler/dpa)

Das Unternehmen setzt den Flughafen unter Druck: Lufthansa-Chef Carsten Spohr hat angekündigt, weitere Flüge vom Hauptsitz Frankfurt abzuziehen und auf die anderen Drehkreuze des Konzerns zu verlagern.

Von Jens Flottau, Frankfurt

Lufthansa-Chef Carsten Spohr hat angekündigt, weitere Flüge vom Haupt-Standort Frankfurt abzuziehen und auf die anderen Drehkreuze des Konzerns zu verlagern. Dies passiere, wenn der Frankfurter Flughafen seine Probleme - Verspätungen und Qualität - nicht in den Griff bekomme, so Spohr bei der Hauptversammlung in Frankfurt.

Lufthansa hatte zuletzt fünf Großraumjets des Typs Airbus A380 von Frankfurt nach München verlegt, vor allem, um Flughafenbetreiber Fraport unter Druck zu setzen, für besseren Service bei der Abfertigung und geringere Kosten zu sorgen. Am Montag genehmigte der Lufthansa-Aufsichtsrat zwei zusätzliche Langstreckenflugzeuge für die Konzerntochter Swiss, die damit die in Zürich stationierte Langstreckenflotte auf 31 Maschinen ausbaut. Insgesamt gab der Aufsichtsrat Investitionen von mehr als zwei Milliarden Euro für 16 Flugzeuge frei, unter anderem auch für Lufthansa Cargo.

Spohr warnte, es werde für die Lufthansa immer schwerer, zu wachsen. Es sei kaum möglich, schnell an zusätzliche Flugzeuge zu kommen. Die Branche finde zudem nicht genügend Piloten und Flugbegleiter. Der Luftverkehr wachse mittlerweile doppelt so schnell wie die allgemeine Wirtschaft. Lufthansa selbst könne noch etwa 1,5 Prozent mehr Kapazität anbieten, wenn sie alle Reserven ausreize.

Aktionärsvertreter äußerten sich zufrieden mit dem wirtschaftlichen Ergebnis und der Lage des Konzerns, kritisierten aber die ihrer Ansicht nach zu geringe Dividende von 80 Cent pro Aktie.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: