Süddeutsche Zeitung

Luftfahrt:Eurowings gibt Langstrecke auf

  • Eurowings schreibt nach wie vor keine schwarzen Zahlen - jetzt zieht der Mutterkonzern Lufthansa Konsequenzen.
  • Die Billigairline soll künftig nur noch Kurzstrecken anbieten, zudem soll die Flotte vereinheitlicht werden.

Die Lufthansa versucht mit aller Kraft, die anhaltenden Verluste ihrer Tochter Eurowings zu mindern. Die Billigtochter soll bald nur noch Kurzstreckenflüge anbieten. Das gesamte Langstreckengeschäft der Eurowings werde künftig von den Netzwerk-Airlines des Konzerns gesteuert, kündigte die Lufthansa-Führung um Vorstandschef Carsten Spohr an. Außerdem solle die Eurowings-Flotte auf Flugzeuge der A320-Familie vereinheitlicht und die Kosten deutlich gesenkt werden. So soll die Tochter 2021 im operativen Geschäft die Gewinnschwelle erreichen, was der Vorstand ursprünglich schon für dieses Jahr angepeilt hatte.

Gestoppt wird auch die Integration der belgischen Tochter Brussels Airlines in die Eurowings-Gruppe. Stattdessen soll Brussels enger an die klassischen Netzwerk-Airlines des Konzerns - Lufthansa, Swiss und Austrian Airlines - angebunden werden.

Die Lufthansa musste bereits ihr Gewinnziel kassieren

Die Eurowings war im vergangenen Jahr durch die Übernahme eines Teils von Air Berlin stark gewachsen. Die Airline macht jedoch Verlust, weil sich die Gesellschaft mit den Konkurrenten Ryanair, Easyjet oder Wizz einen harten Preiskampf auf den Europa-Strecken liefert.

Vor gut einer Woche hatte der Lufthansa-Vorstand unter anderem deshalb per Ad-hoc-Mitteilung sein Gewinnziel für das laufende Jahr kappen müssen. Das Unternehmen rechnet nur noch mit einen Gewinn von 2,0 bis 2,4 Milliarden Euro. Bislang hatte der Konzern 2,4 bis 3,0 Milliarden angestrebt, im vergangenen Jahr waren es noch 2,8 Milliarden Euro Gewinn, 2017 sogar drei Milliarden. Der Aktienkurs der Lufthansa war noch am selben Tag deutlich eingebrochen.

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