Lufthansa-Chef im Interview:"So viele Jobs wie möglich erhalten"

Der Lufthansa-Chef gibt sich optimistisch: Carsten Spohr spricht in der SZ über die Streiks der Piloten, die Lust am Fliegen und die Konkurrenz durch arabische Airlines.

Die Deutsche Lufthansa hat eigenen Angaben zufolge in Deutschland von der Krise des Konkurrenten Air Berlin profitiert und Geschäft zurück gewonnen. "Wir haben zumindest in den letzten Monaten in Deutschland unseren Marktanteil wieder erhöhen können", sagte Lufthansa-Chef Carsten Spohr der Süddeutschen Zeitung (Montagsausgabe). "Wir sollten grundsätzlich versuchen, so viele Jobs wie möglich in der deutschen Luftfahrt zu erhalten. Aber das muss zu wettbewerbsfähigen Bedingungen und mit Chancengleichheit passieren", forderte Spohr.

Den Einstieg der arabischen Fluglinie Etihad bei Air Berlin sieht er kritisch. Außereuropäisches Staatsgeld solle so wie europäisches behandelt werden, forderte er. "Wir haben übrigens das Gefühl, dass unsere Argumente in Berlin und Brüssel gehört werden", sagte Spohr.

Spohr sagt weiter, die Investitionen in neue Business-Class-Sitze und die Einführung der Premium-Economy-Klasse auf der Langstrecke zahlten sich bereits aus. Der Umsatz habe sich auf den Strecken, auf denen die neuen Sitze angeboten werde, bereits um einen zweistelligen Prozentsatz erhöht. Auch hier würden Marktanteile zurückgewonnen, sagte Spohr der SZ.

"Zu einem gemeinsamen Verständnis kommen"

Was den Tarifkonflikt mit den Piloten angeht, setzt Spohr weiter auf eine baldige Einigung. Immer mehr Piloten würden erkennen, dass man mit 50 Jahre alten Privilegien "keine Zukunft gestalten" könne. "Ich glaube, dass wir auch mit der Gewerkschaft in den seit Oktober wiederaufgenommenen Gesprächen zu einem gemeinsamen Verständnis kommen können."

Der Lufthansa-Aufsichtsrat soll am 3. Dezember über Spohrs Pläne, neue Billigableger zu gründen, beraten. Spohr ist überzeugt, dass auch die vorgesehenen Billigflüge auf der Langstrecke "seine Anhänger finden wird." Die neue, noch unbenannte Konzerntochter soll unter anderem Ziele in Florida, dem indischen Ozean und Südafrika anfliegen.

Das vollständige Interview lesen Sie in der Süddeutschen Zeitung vom 24. November 2014 und in der digitalen Ausgabe auf Smartphone oder Tablet.

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