Luftfahrtkonzern:EADS heißt künftig Airbus

Umbruch beim Luft- und Raumfahrtspezialisten: EADS übernimmt den Namen seines Flugzeugbauers Airbus und strukturiert sein Geschäft kräftig um. Die Militärsparte wird neu geordnet.

Der europäische Luft- und Raumfahrtkonzern EADS firmiert künftig unter dem Namen Airbus und gibt sich eine neue Struktur. Das Geschäft mit Wehrtechnik und Raumfahrt wird am Standort Ottobrunn bei München gebündelt. Zusammengefasst werden die Raumfahrt-Sparte Astrium, der Bereich Airbus Military und das Verteidigungssegment Cassidian. Leiter der neuen Sparte wird Cassidian-Chef Bernhard Gerwert.

Der zivile Teil des Flugzeugbauers Airbus soll im südfranzösischen Toulouse bleiben. Die neue Airbus Group soll damit aus drei Divisionen bestehen: aus der namensgebenden Zivilflugzeugtochter Airbus, Airbus Defence & Space sowie der in Airbus Helicopters umbenannten Sparte Eurocopter, die das zivile und militärische Hubschraubergeschäft betreibt. Die Umsetzung des Vorhabens soll zur Jahreswende beginnen.

Während die größte Tochter Airbus dank des zivilen Luftfahrtgeschäfts rasant wächst, machen die Sparzwänge öffentlicher Auftraggeber den Bereichen Raumfahrt und Rüstung zu schaffen. "Die strukturelle Veränderung ermöglicht einen optimierten Marktzugang, ermöglicht Kosten- und Marktsynergien und stärkt die allgemeine Wettbewerbsfähigkeit", erklärte der Konzern.

Umsatz legt kräftig zu

EADS-Chef Tom Enders bereitete die Umstrukturierung von EADS seit dem Scheitern der Fusion mit dem britischen Rüstungskonzern BAE Systems im Oktober vor. Die geplante Fusion war vor allem am Widerstand der Bundesregierung gescheitert. Durch eine neue Aktionärsstruktur wurde inzwischen der Einfluss der Regierungen Deutschlands, Frankreichs und Spaniens zurückgedrängt. Ziel des deutschen Managers Enders ist es, EADS auf mehr Rentabilität zu trimmen. Dazu sollen unter anderem die Verwaltungskosten gesenkt werden.

Im ersten Halbjahr stieg der Überschuss von EADS um 31 Prozent auf 759 Millionen Euro. Der Umsatz legte um sechs Prozent auf 26,3 Milliarden Euro zu. Der Konzern bekräftigte seine Prognose für das Gesamtjahr 2013. Unter anderem rechnet EADS mit Aufträgen für mehr als 1000 Zivilflugzeuge.

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