Luftfahrt:Airbus-Vize will staatliche Unterstützung, um gegen Boeing zu bestehen

French President Emmanuel Macron and President and CEO of Airbus Fabrice Bregier visit the 52nd Paris Air Show in Le Bourget

Der französische Präsident Emmanuel Macron mit dem Vizechef von Airbus, Fabrice Bregier (rechts).

(Foto: REUTERS)

Konkurrent Boeing werde von Präsident Trump gepäppelt, klagt Airbus-Vize Fabrice Bregier im Interview. Die Korruptionsvorwürfe gegen Airbus werde man aufklären.

Von Caspar Busse

Fabrice Bregier, Vize-Chef des Airbus-Konzerns und für die zivile Flugsparte zuständig, fordert eine volkommene Aufklärung der Korruptionsvorwürfe und wünscht sich gleichzeitig mehr staatliche Unterstützung.

"Wir befinden uns ja in einem massiven Wettbewerb mit unserem Konkurrenten Boeing, der die volle Unterstützung des amerikanischen Präsidenten genießt", sagte Bregier der Süddeutschen Zeitung. "So eine Unterstützung durch die vier europäischen Airbus-Nationen, also Frankreich, Deutschland, England, Spanien, auf der internationalen Bühne würde ich auch gerne für uns sehen." Die neue Struktur, die keine direkte staatliche Kontrolle mehr ermöglicht, sei aber richtig. Zuletzt hatte es Spekulationen gegeben, Frankreich wolle seinen Einfluss wieder ausbauen.

Zu den laufenden Korruptionsermittlungen der Behörden in Frankreich und Großbritannien sagte Bregier der SZ: "Ich unterstütze den Ansatz, gegenüber den Behörden vollkommene Transparenz herzustellen." Und: "Wenn es Verfehlungen gegeben hat, dann müssen wir jetzt sicherstellen, dass wir die richtigen Prozesse für die Zukunft haben. Zu Gerüchten, er arbeite auf eine Ablösung von Airbus-Group-Chef Tom Enders hin und wolle selbst stattdessen Airbus-Chef werden, sagte Bregier der SZ: "Wir sollten alle mal die Nerven behalten. Und einige Leute sollten nicht mit der französisch-deutschen Zusammenarbeit spielen, die so fundamental für den Erfolg von Airbus ist."

In seiner gesamten Karriere bei Airbus sei er "sehr loyal gegenüber Tom Enders" gewesen: "Ich habe in den vergangenen zehn Jahren akzeptiert, seine Nummer zwei zu sein." Airbus könne nur erfolgreich sein, wenn Franzosen und Deutsche Hand in Hand zusammenarbeiteten. Bregier zur SZ: "Tom weiß das, ich finde diese Gerüchte einfach nur ekelhaft."

Bregier sagte außerdem, dass er mit weiteren Aufträge für den Superflieger A 380 rechne. "Die A380 ist aber das Flugzeug der Wahl, wenn man aggressiv wachsen will. Wir reden mit vielen Kunden, auch mit Emirates, darüber, ob wir ihnen mehr Flugzeuge verkaufen können. Ich hoffe, dass wir in den kommenden Tagen oder Wochen zu einer Einigung kommen können." Vergangene Woche wurde die hundertste Maschine an Emirates ausgeliefert.

Lesen Sie das komplette Interview in der Wochenendausgabe der Süddeutschen Zeitung oder mit SZ Plus:

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