Miguel López beginnt seine Rede im Konferenzsaal der Thyssenkrupp-Zentrale mit düsteren Worten. Er spricht davon, dass „Stabilität bröckelt“. Er hört „täglich neue Hiobsbotschaften“. Er erkennt „Alarmstimmung“ und „gravierende Probleme“. Das könnte eine Zustandsbeschreibung von Thyssenkrupp sein, dieser Industrie-Ikone aus Essen, die nun in der Krise steckt. Tatsächlich skizziert Vorstandschef López damit aber die Lage des gesamten Industriestandorts Deutschland. Der Deutsch-Spanier, seit fast anderthalb Jahren Chef des M-Dax-Unternehmens, beklagt, dass hohe Energie- und Personalkosten, Bürokratie und unsanierte Autobahnen zu einer Deindustrialisierung der Republik führten – und er fordert ein Gegensteuern durch eine neue Bundesregierung.
Industrie:Thyssenkrupps Stahlsparte ist nun offiziell wertlos
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Der Krisenkonzern verbucht einen weiteren Milliardenverlust, doch Vorstandschef López verspricht Besserung. Zugleich warnt der Manager, dass der Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft stockt und klimaschädliches Erdgas länger eingesetzt werden soll.
Von Björn Finke, Essen

Exklusiv Thyssenkrupp-Chef Miguel López:„Wir glauben an die Zukunft des Stahls in Deutschland“
Thyssenkrupp-Chef Miguel López will die Stahlsparte auf Grün trimmen und den Krisenkonzern profitabler machen – auch gegen Widerstände. Ein Gespräch darüber, was sich ändern muss und wieso man beim Klimaschutz mit dicken Brocken anfangen sollte.
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