Bis in das frühe 20. Jahrhundert war Liechtenstein ein vergessener Hinterhof in Europa. Bettelarm, politisch und wirtschaftlich abgehängt, rückständig und derart verschuldet, dass zeitweise zwei Drittel des privaten Bodens an Ausländer verpfändet waren. Immer wieder sprachen ausländische Emissäre vor, die dem alpinen Zwergstaat ein Ende der Not und stattdessen Wohlstand und Reichtum versprachen. Vorausgesetzt, die Liechtensteiner erlauben ihnen, in ihrem Land eine Spielbank zu betreiben. Doch mal lehnte der Landesfürst ab, mal das Parlament, mal beide. Im lange Zeit erzkatholischen Liechtenstein galt die Zockerei als unmoralisches und zwielichtiges Teufelswerk. Bis 2009 blieb Glücksspiel verboten.
Glücksspiel:Wie in der Steueroase Liechtenstein ein Zockerparadies entsteht
Im Fürstentum eröffnet ein Spielcasino nach dem anderen, schon jetzt ist die Dichte an Automaten, Roulette- und Pokertischen größer als in Las Vegas oder Monte Carlo.
Von Uwe Ritzer
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