Leipzig (dpa/sn) - Gewerkschafter haben angesichts riesiger Mengen an Schadholz und des erforderlichen Waldumbaus mehr Personal im sächsischen Forst gefordert. Nur mit mehr Fachleuten könnten die Wälder für den Klimawandel gewappnet werden, erklärte die Forstgewerkschaft am Montag und verwies auf fast neun Millionen Kubikmeter Schadholz in den Wäldern des Landes. Immer mehr heimische Bäume könnten Dürren, Stürmen und Schädlingen zum Opfer fallen - wenn nicht deutlich mehr für den klimagerechten Umbau der Wälder getan werde.
„Die Landesregierung erkennt zwar den zusätzlichen Bedarf für den Sachsenforst, setzt aber vor allem auf befristete Stellen zur Behebung der Waldschäden. Unterm Strich ist kein neues Personal geplant. Angesichts des Ausmaßes der Krise im Wald ist das zu wenig“, erklärte Bernd Günther, Bezirksvorsitzender der IG Bau Nord-West- Sachsen. Extreme Wetterlagen und Schädlinge wie der Borkenkäfer würden demnach bis zum Jahresende eine Waldfläche von fast 10 000 Hektar vernichtet haben: „Auch wenn zuletzt mehr Regen fiel als in den Vorjahren, bleibt die Lage für die Bäume dramatisch.“
Nach Ansicht Günthers sollten Betriebe mehr ausbilden und die Azubis übernehmen. Aktuell würden viele von Sachsenforst ausgebildete Forstwirte nicht übernommen - obwohl das Durchschnittsalter der sächsischen Forstwirte bei aktuell etwa 55 Jahren liege. Vergangene Woche hatten 36 junge Forstwirte nach ihrer dreijährigen Ausbildung die Abschlusszeugnisse erhalten. Sachsenforst bot 18 von ihnen einen Job an, aber nur drei können unbefristet eingestellt werden, hieß es.