Stuttgart (dpa/lsw) - Der Lkw- und Bushersteller Daimler Truck muss nach den Worten von Gesamtbetriebsratschef Michael Brecht Batterien und weitere wichtige Bestandteile für den E-Antrieb selbst entwickeln und herstellen. Ziel sei es, die Beschäftigung an den Standorten möglichst hoch zu halten und bei Schlüsselteilen auf längere Sicht lieferfähig zu sein. Das teilte der Gesamtbetriebsrat am Dienstag mit. Bei der CO2-freien Antriebstechnik müsse es bei dem Hersteller eine ähnlich hohe Eigenfertigung geben wie beim herkömmlichen Verbrennungsmotor.
Daimler Truck mit gut 100 000 Beschäftigten wurde im Dezember von Daimler abgespalten und ist nun unabhängig. Beim Übergang vom Verbrenner zu neuen Antrieben setzt der Konzern auf Batterie und Brennstoffzelle. Im Jahr 2030 könnten Lkw mit diesen Antrieben zusammen bis zu 60 Prozent des Absatzes ausmachen, hatte Vorstandschef Martin Daum gesagt.
„Die Nutzfahrzeugbranche ist bei der Transformation sicher einige Jahre hinter der Entwicklung bei den Pkw“, sagte Brecht laut einer Mitteilung. „Wichtig ist, dass bei der Transformation nicht nur die Interessen der Aktionäre und Investoren erfüllt werden, sondern dass daraus auch eine Story für die Beschäftigten entsteht.“
Ein Sprecher von Daimler Truck teilte in Leinfelden-Echterdingen bei Stuttgart auf Anfrage mit, es gebe Zukunftsvereinbarungen für die Werke Gaggenau, Kassel, Mannheim und Wörth. Für die sogenannten Aggregatewerke gebe es dabei „wichtige Umfänge“ für alternative Antriebe wie beispielsweise elektrisch angetriebene Achssysteme und die Montage von Brennstoffzellen-Systemen. Im Werk Mannheim solle eine Pilotlinie für die Batterie-Zellfertigung aufgebaut werden.
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