Es sei wirklich nicht alles schlecht, sagt Evi R. Sie sei in ihrem Unternehmen sehr gut aufgenommen worden, sie dürfe den Betriebsrat mit wählen und könne in die Kantine gehen wie die anderen Kolleginnen und Kollegen auch. "Aber ich habe neun Monate arbeiten müssen, ehe ich die gleiche Bezahlung für die gleiche Arbeit bekam", sagt Evi R. Sie arbeitet als Leiharbeiterin bei einem Energieunternehmen in der Oberpfalz. Außerdem sei da diese Ungewissheit, sagt sie. Ihr derzeitiges Unternehmen könnte sie binnen vier Tagen wieder loswerden, dann wäre sie zwar weiterhin bei der Leiharbeitsfirma angestellt, würde aber deutlich weniger Lohn bekommen. "Diese Unsicherheit sitzt schon tief", sagt Frau R. Weil sie Ärger mit ihrem Arbeitgeber vermeiden will, möchte sie nur mit abgekürztem Namen in der Zeitung zu Wort kommen.
Arbeitsmarkt:"Beschäftigte zweiter Klasse"
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Die meisten Leiharbeitskräfte bekommen einen Niedriglohn, nur eine Minderheit schafft den Sprung auf eine reguläre Stelle. Das zeigen Zahlen des Arbeitsministeriums.
Von Roland Preuß, Berlin
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