Unternehmen:Leifheit duckt sich weg

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Mit Wäscheständern ist Leifheit groß geworden, so sah es im Lager in Nassau im Jahr 2007 aus. (Foto: Frank May/picture-alliance/ dpa)

Nationalsozialismus, war da was? Die Haushaltswarenfirma Leifheit zeigt wenig Interesse an der SS-Vergangenheit ihres Gründers. Auch die Stadt Nassau in Rheinland-Pfalz tut sich schwer mit der Enthüllung.

Von Roman Deininger und Uwe Ritzer, München

Willy Brandt als Bundeskanzler – für Günter Leifheit ein Grund zur Flucht. Falls der Sozialdemokrat die Wahl wieder gewinne, werde er seine Firma verkaufen und Deutschland verlassen, soll der Unternehmer vor der Bundestagswahl 1972 angekündigt haben. Denn mit Brandts Sieg werde „der Sozialismus in Deutschland Einzug halten“. Brandt blieb Kanzler und tatsächlich verkaufte Leifheit wenig später seine Firma für Haushaltsartikel, ansässig in Nassau an der Lahn, an das US-Unternehmen ITT. Zwei Jahre blieben er und seine Frau Ingeborg noch in der Geschäftsführung, dann zogen sie endgültig in die Schweiz. 2009 verstarb der Unternehmer.

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