Süddeutsche Zeitung

Lehman Brothers:Comeback der Zocker

Acht Monate nach der Pleite drängt die Bank Lehman Brothers wieder an die Börse - zumindest mit den Resten der Firma.

Rund acht Monate nach dem Zusammenbruch der US-Investmentbank Lehman Brothers gibt es einem Zeitungsbericht zufolge Pläne für einen möglichen Börsengang.

Im Rahmen des Insolvenzverfahrens soll dazu eine neue Einheit mit derzeit massiv notleidenden Immobilienwerten und Beteiligungen geschaffen werden, berichtet das Wall Street Journal am Donnerstag.

"Dies wäre eine Brücke hin zu besseren Zeiten", zitiert die Zeitung den für die Restrukturierung zuständigen Insolvenzmanager Bryan Marsal. Die Abspaltung wäre der bisher umfassendste Schritt bei den Aufräumarbeiten der einst viertgrößten US-Investmentbank. Andere Teile wurden bereits abgegeben.

Weltweite Schockwellen

Die Lehman-Pleite hatte im Herbst vergangenen Jahres für weltweite Schockwellen gesorgt und damit letztlich die globale Wirtschaftskrise ausgelöst.

Das Wall-Street-Haus hatte sich mit hoch spekulativen Papieren auf der Basis des eingebrochenen US-Häusermarktes verzockt.

In der für einen möglichen späteren Börsengang vorgesehenen Einheit sollen nach Angaben des Wall Street Journal Papiere und Beteiligungen mit einem Marktwert von geschätzt rund 45 Milliarden Dollar (35 Milliarden Euro) gebündelt werden.

Lehman bewerte diese bei einer Erholung des Marktes mit rund 400 Milliarden Dollar. Den Gläubigern schuldet die Gesellschaft dem Bericht zufolge noch 200 Milliarden Dollar.

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