LEG Immobilien:Mehr Wohnungen, mehr Gewinn

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Steigende Mietpreise bescherten der LEG in diesem Jahr bisher gute Zahlen. Das Unternehmen will durch Zukäufe weiter wachsen.

(Foto: Oliver Berg/dpa)

Die Firma erreicht wohl ihre Jahresziele, die Aktie verliert trotzdem.

Von Valentin Dornis

Mit Wohnungen lässt sich weiterhin gutes Geld verdienen, allen Diskussionen um steigende Lebenshaltungskosten und Mietendeckel zum Trotz. Diesen Schluss lassen jedenfalls die neuen Geschäftszahlen der LEG Immobilien AG zu. Die Daten zum Ende des dritten Quartals 2019, die das Unternehmen am Freitag präsentierte, freuten den Chef Lars von Lackum: "Unser Kerngeschäft läuft weiterhin sehr gut." Dabei geht es um 131 000 Mietwohnungen, hauptsächlich in Nordrhein-Westfalen. Die LEG gehört damit zu den größten deutschen Immobilienunternehmen. Sie profitierte in den vergangenen neun Monaten vor allem von steigenden Mieten, im Vergleich zum Vorjahreszeitraum stieg der Quadratmeterpreis für vergleichbare Flächen um 2,9 Prozent auf durchschnittlich 5,82 Euro.

Das wirkte sich auch auf den operativen Gewinn des im M-Dax notierten Unternehmens aus: Der wuchs in den ersten neun Monaten 2019 auf 259,1 Millionen Euro, im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ein Anstieg von 7,0 Prozent. Im Gesamtjahr 2019 werde das Unternehmen seine Ziele deshalb wohl erreichen, teilte LEG Immobilien mit, allerdings im unteren Bereich der ausgegebenen Bandbreite. Für 2020 zeigte sich Firmenchef von Lackum optimistischer: "Wir konnten die Gewinnziele anheben, weil wir sehr erfolgreich akquiriert haben." Für das kommende Jahr erwartet das Unternehmen inzwischen einen operativen Gewinn zwischen 370 und 380 Millionen Euro, zuvor waren 356 bis 364 Millionen Euro das Ziel gewesen. "Wir können weiter wachsen, weil wir ein stabiles und solides finanzielles Fundament haben", sagte von Lackum. Der Wert der LEG-Wohnungen werde wegen der hohen Nachfrage nach Wohnraum weiter wachsen.

In den vergangenen neun Monaten kaufte das Unternehmen kräftig zu, nicht nur im Stammland NRW, sondern auch in den angrenzenden Bundesländern. Insgesamt waren es 5700 Wohnungen, zuletzt übernahm die LEG etwa 2200 Wohnungen in Cuxhaven, Delmenhorst, Oldenburg und Bremen von der Baum-Gruppe. Über den Kaufpreis machte die LEG keine Angaben. Ziel sei es aber, im Nordwesten Deutschlands durch weitere Zukäufe "systematisch eine Marktpräsenz aufzubauen", hieß es. Die neuen Wohnungen im LEG-Portfolio werden sich erst 2020 auf die Einnahmen auswirken, wenn die Gebäude vollständig übergeben sind und die Mieteinnahmen an die LEG fließen.

Die Dividende für 2019 soll 3,60 Euro pro Aktie betragen, teilte das Unternehmen mit. Das sind sieben Cent mehr als im Vorjahr. Die Anleger hatten insgesamt offenbar mit besseren Nachrichten gerechnet, nach Bekanntgabe der Zahlen gab die LEG-Aktie zwischenzeitlich um 2,25 Prozent nach.

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