Süddeutsche Zeitung

Lebensmittel:So wird bei regionalen Produkten getrickst

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Beim Einkauf achten viele Kunden darauf, ob Lebensmittel aus der Umgebung kommen. Doch auf die Angaben im Supermarkt ist oft kein Verlass.

Von Silvia Liebrich

Regional einkaufen liegt im Trend. Immer mehr Konsumenten wollen mit ihrer Kaufentscheidung nicht nur die Erzeuger in der eigenen Umgebung unterstützen. Sie wollen auch wissen, woher ihr Essen kommt. Dafür gegen sie gerne auch mal etwas mehr aus. Der Lebensmittelhandel hat sich längst darauf eingestellt. Das Angebot an Produkten mit regionalem Charakter in den Supermärkten wächst stetig.

Da fällt es schwer, beim Einkauf den Durchblick zu behalten. Was bei Obst und Gemüse noch relativ einfach scheint, kann bei verarbeiteten Produkten mit mehreren Zutaten kompliziert werden. Doch wie können Käufer sicher gehen, dass etwa die Wurst oder die Kekse, die angeblich aus der Region stammen, auch halten, was Hersteller und Handel versprechen? Die ernüchternde Antwort von Verbraucherschützern lautet: in vielen Fällen gar nicht.

"Wirrwarr von Siegeln"

"Die fast beliebige Verwendung des Begriffs 'regional' ist ein großes Ärgernis", sagt Ingmar Streese vom Verbraucherzentrale Bundesverband (VZBV) der Süddeutschen Zeitung. "Wir fordern, dass der Begriff gesetzlich definiert und geschützt wird, um dem Wirrwarr von Versprechen und Siegeln in diesem Bereich Einhalt zu gebieten." Es brauche Mindeststandards, sonst könnten Hersteller und Händler den Begriff beliebig einsetzen. Im Lebensmittelhandel stößt die Forderung auf Ablehnung. Den Begriff "regional" zu definieren sei zu komplex und schwierig, heißt es beim Bundesverband des Deutschen Lebensmittelhandels .

Das Problem ist: Ein amtliches Prüfsiegel wie bei Bioprodukten existiert für Regionalprodukte nicht. Jeder Hersteller oder Händler kann seine eigene Regeln festlegen. Die Zahl der Zeichen im Handel, die Produkte als regional ausweisen geht in die Hunderte. Einige erweisen sich bei näherer Betrachtung sogar als reine Werbegags. Die Grenzen zwischen reinen Werbeversprechen und transparenten Herstellerangaben verlaufen oft fließend. Das zeigt auch ein Testeinkauf der SZ, den die Berliner Verbraucherschützer geprüft haben. Lesen Sie, was dabei herausgekommen ist:

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