Lebensmittel - Neubrandenburg:Lila Bäcker übersteht Corona-Zeit bislang ohne Verlust

Berlin
Viola Kaluza, Geschäftsführerin des Unternehmens "Lila Bäcker". Foto: Bernd Wüstneck/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild (Foto: dpa)

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Neubrandenburg/Berlin (dpa) - Die Bäckereikette Lila Bäcker (Neubrandenburg) hat die Corona-Einschränkungen bisher gut überstanden - hofft aber auf ein schnelles Ende des Lockdown. "Je länger dieser andauert, desto schwieriger wird es", sagte Geschäftsführerin Viola Kaluza der Deutschen Presse-Agentur. Man habe alle 270 Filialen offen gehalten, auch wenn die Cafe-Bereiche abgesperrt sind. Andere Anbieter haben Filialen wegen ausbleibender Touristen geschlossen.

"Sobald es wieder losgeht, stellen wir auch wieder Saisonkräfte ein", erklärte die Geschäftsfrau. Die Firma hat im Jahresschnitt etwa 2100 Beschäftigte sowie Produktionsstätten und Logistikzentren in Mecklenburg-Vorpommern und Großbeeren bei Berlin.

Die Einschränkungen führen dazu, dass auch deutlich weniger Imbiss-Snacks gekauft und 40 Prozent weniger Kaffee zum Mitnehmen geholt wird. "Es fehlen Schüler, Studenten und Leute, die sich auf dem Weg zum Büro Kaffee und etwas zu Essen mitnehmen." Trotzdem habe der Lila Bäcker, der auch als Unser Heimatbäcker Holding GmbH firmiert, seit Juli 2020 noch keinen Monat rote Zahlen schreiben müssen. Genaue Zahlen für das Vorjahr lägen erst im Frühjahr mit dem Abschluss der Wirtschaftsprüfer vor.

"Wir haben aus dem ersten Lockdown gelernt", sagte Kaluza. So werde weniger Kuchen für die Gastronomie gebraucht, die geschlossen ist. Dafür beliefere die Kuchenmanufaktur in Neubrandenburg nun mehr Handelsunternehmen als noch im Frühjahr. Diese verkauften wegen der Schließungen der anderen Geschäfte mehr als vorher. So seien in der Kuchenproduktion seit Herbst 30 Leute eingestellt worden.

Das Ausbleiben der Touristen spüre man vor allem in Gebieten wie der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst. Da sei kaum etwas los. Einige Mitarbeiter seien dort in Kurzarbeit, wo Öffnungszeiten verkürzt wurden. Lila Bäcker hatte Anfang 2019 mit rund 2500 Mitarbeitern und 400 Läden Insolvenz angemeldet. Auch dank einer Landesbürgschaft aus Schwerin gab es im September 2019 einen Neustart.

Die nun 270 Filialen liegen etwa zur Hälfte in Berlin und Brandenburg sowie in Mecklenburg-Vorpommern. Diese würden derzeit umgebaut, wie an der Haupteinkaufsstraße in Rostock. Hauptumsatzbringer seien Brot und Brötchen - das werde in Corona-Zeiten mehr gekauft.

© dpa-infocom, dpa:210208-99-345125/2

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