Süddeutsche Zeitung

LBBW:Landesbank will wieder wachsen

Die LBBW hat anscheinend Interesse an der Deutschen Hypothekenbank, einer Tochter der Nord-LB.

Von Meike Schreiber, Frankfurt

Die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) ist wieder auf Expansionskurs. Dem Vernehmen nach befindet sich die größte Landesbank neben der Wiesbadener Aareal Bank und dem HRE-Nachfolger Deutsche Pfandbriefbank unter den Interessenten für die Deutsche Hypothekenbank, die Immobilientochter der Nord-LB. Diese beschäftigt am Standort Hannover etwa 400 Mitarbeiter und ist mit einer Bilanzsumme von 25 Milliarden Euro einer der größten gewerblichen Immobilienfinanzierer Deutschlands.

Die Schiffskrise hatte der Nord-LB vergangenes Jahr arg zugesetzt, weswegen sie die Tochter nun womöglich verkaufen muss. Ob man verkauft, hängt wesentlich davon ab, ob die Gebote ausreichend hoch sind, um die Kapitalquoten der Landesbank zu verbessern. Wie aus Finanzkreisen verlautete, mussten die Bieter bis Donnerstag verbindliche Gebote einreichen. Eine Entscheidung dürfte nach Weihnachten fallen.

Die LBBW könnte mit der Nord-LB-Tochter ihr eigenes gewerbliches Immobiliengeschäft (es geht um die Finanzierung von Büros oder Logistikimmobilien) ausbauen und zwar - jedenfalls mit Blick auf den Standort - über die Grenzen von Baden-Württemberg hinaus. Rainer Neske, der vor gut einem Jahr von der Deutschen Bank zur LBBW kam, will der Bank zu mehr Wachstum verhelfen, was ein deutlicher Strategiewechsel ist. Neskes Vorgänger Hans-Jörg Vetter war vor allem angetreten, um die LBBW aus der Krise zu führen. Keiner der Beteiligten wollte sich zu dem Verkaufsverfahren äußern.

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Quelle:
SZ vom 01.12.2017
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