Lawrence Summers:Obama verliert wichtigen Wirtschaftsberater

Er ist streitbar und liebt Debatten: Lawrence Summers - ein wichtiges Mitglied von Präsident Obamas Wirtschaftsteam. Jetzt geht er zurück nach Harvard.

US-Präsident Barack Obama hat einen weiteren wichtigen Wirtschaftsberater verloren. Der Chef des Wirtschaftsrats, Lawrence Summers, hat seinen Rücktritt eingereicht.

Obamas Top-Wirtschaftsberater Lawrence Summers hat seinen Rücktritt eingereicht. (Foto: AFP)

Der 55-Jährige wird zum Ende des Jahres von Washington als Professor nach Harvard zurückgehen. Hier war er Präsident, bis er 2006 gefeuert wurde, weil er behauptete, Frauen fehle eine natürliche Begabung für Mathematik und Naturwissenschaften.

Summers galt auch in Obamas Team als streitbar. Konferenzen mit ihm würden sich oft in "endlosen Debatten" verlieren, sagten Mitarbeiter des Weißen Hauses zur New York Times.

Er gilt aber auch als ausgezeichneter Ökonom, der Obama die täglichen Wirtschafts-Briefings lieferte. Mit seiner Beratung hat der Präsident das Rekord-Konjunkturpaket von 787 Milliarden Dollar ebenso verabschiedet wie die verschärfte Finanzmarktaufsicht. Unter dem ehemaligen Präsidenten Bill Clinton war Summers Finanzminister, außerdem arbeitete er als Chefökonom der Weltbank.

Summers begründete seinen Rücktritt damit, dass er nach Harvard zurück müsse, um seinen Professorenstatus an der berühmten Universität zu behalten. Er ist der dritte Wirtschaftsvertraute, den Obama innerhalb weniger Monate verliert. Nur wenige Wochen zuvor musste der Präsident Christina Romer ziehen lassen, die Leiterin eines drei-köpfigen Wirtschaftsberater-Teams. Kurz davor hatte auch der oberste Haushalts-Aufseher im Weißen Haus, Peter Orszag, seinen Job quittiert.

Die Republikaner attackieren Obama nach den Rücktritten immer schärfer. Die anstehenden Kongresswahlen wollen sie zur Abstimmung über die Wirtschaftspolitik des Präsidenten machen. Vor allem die Arbeitslosenquote von aktuell 9,6 Prozent hält die US-Wirtschaft weiter am Boden.

© sueddeutsche.de/bbr/reuters - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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