Lastwagen-Hersteller:Iveco schließt fünf europäische Werke

Mehr als 1000 Kündigungen bis Jahresende: Der zur Fiat-Gruppe gehörende Nutzfahrzeugbauer Iveco will fünf seiner Werke in Europa schließen, darunter drei in Deutschland. Nur das betroffene Werk in Ulm scheint noch eine Perspektive zu haben - als Exzellenzstandort für Feuerwehrfahrzeuge.

Der Autohersteller Fiat Industrial wird fünf Werke seiner LKW-Sparte Iveco in Europa bis Ende dieses Jahres schließen. Grund dafür seien die rückläufigen LKW-Verkäufe, sagte der CEO von Iveco, Alfredo Altavilla, am Sonntag bei der Vorstellung des neuen Stralis-Lastwagens. Von den Schließungen würden 1075 Beschäftigte betroffen sein.

Lkw-Hersteller Iveco schliesst fuenf Werke in Europa

Der italienische Lastwagen-Hersteller Iveco will bis Ende des Jahres fünf seiner Werke in Europa schließen, drei davon in Deutschland.

(Foto: dapd)

In Deutschland gehe es um die Werke in Ulm, Weisweil und Görlitz, allerdings soll in Ulm ein sogenannter "Exzellenzstandort" für Feuerwehrfahrzeuge entstehen. Außerdem sollen die Produktionsstätten im französischen Chambery sowie in Gratz, Österreich, geschlossen werden.

"Das sind schmerzhafte Schließungen, aber sie dienen der Stärkung des Unternehmens in seiner Gesamtheit", zitierte die italienische Nachrichtenagentur Ansa den Firmenchef. "Wir haben keine Abstriche bei den Investitionen gemacht. Wenn die Märkte wieder da sind, sind wir bereit."

Der Plan des Unternehmens, in Spanien 500 Millionen Euro zu investieren und 1100 Arbeiter einzustellen, werde davon nicht berührt. Die ersten 500 Einstellungen in Spanien sollten noch in diesem Jahr erfolgen.

Die Umstrukturierungen bei Iveco gehen mit den von Altavilla angekündigten Werksschließungen in eine weitere Runde. Bereits zuvor wurden die Bus-Produktionsstätten im italienischen Avellino und in Barcelona in Spanien geschlossen.

Fiat Industrial ist der Zusammenschluss der Nutzfahrzeugproduktion im Fiat-Mutterkonzern. Die Sparte verzeichnete im ersten Quartal 2012 einen Gewinnsprung um mehr als 90 Prozent auf 207 Millionen Euro gegenüber dem Vergleichsquartal des Vorjahres.

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