Süddeutsche Zeitung

Landwirtschaft:Lidl will Preise für Milch und Butter nicht weiter senken

Die Milchbauern hoffen, dass andere Händler nachziehen.

Der Discounter Lidl erfreut die Milchbauern: Der Lebensmittelhändler werde den Einkaufspreis für Milch nicht weiter senken. Das teilte der Deutsche Bauernverband mit. Lidl bestätigte die Einigung. Lidl habe in den Gesprächen zudem "Verhandlungsbereitschaft" signalisiert, die Einkaufspreise für Trinkmilch zu erhöhen, so der Verband.

Die Bauernvertreter wollen, dass andere Händler nachziehen. "Natürlich erwarten die Landwirte auch von anderen Unternehmen des Lebensmittelhandels ein entsprechendes Verantwortungsbewusstsein", heißt es vom Verband.

Die Produktion lohnt sich so kaum, sagen die Bauern

Der Milchpreis ist derzeit relativ niedrig. Der Druck auf die Bauern sei "massiv", sagte der Generalsekretär des Verbands, Bernhard Krüsken. Milchbauern erhielten von deutschen Molkereien im Schnitt 27 bis 28 Cent pro Kilogramm. Dies sei "ein dramatisches Niveau". Vor einem Jahr seien es noch "weit über 30 Cent" gewesen. Um kostendeckend zu arbeiten, wären laut Bauernverband mindestens 40 Cent nötig.

Mit dem Ende der Milchquote in der Europäischen Union hatte sich die Situation der Bauern verschärft. Die Quote setzte strenge Regeln, wie viel Milch Bauern liefern durften. Die Quote war eingeführt worden, um Überschüsse zu begrenzen, die in den Jahren zuvor den Markt überschwemmt und die Preise gedrückt hatten. Seit April können Bauern nun so viel Milch liefern, wie sie wollen.

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