Süddeutsche Zeitung

Landesbank:Radikaler Schnitt bei der WestLB

Die Gremien der skandalgebeutelten WestLB haben entschieden: Der Ex-Chef der HSH Nordbank, Alexander Stuhlmann, wird neuer Chef der WestLB. Stuhlmann folgt auf Thomas Fischer, der mit sofortiger Wirkung abberufen wurde. Das teilte der Aufsichtsrat des Instituts mit.

Spektakulärer Führungswechsel bei der WestLB: Vorstandschef Thomas Fischer verliert seinen Job nach millionenschweren Fehlspekulationen bei der drittgrößten deutschen Landesbank. Nachfolger wird der frühere Chef der HSH Nordbank, Alexander Stuhlmann. Er soll als Interimschef höchstens zwei Jahre im Amt bleiben.

Das teilte der ein Sprecher der drittgrößten Landesbank am Donnerstagabend in Düsseldorf nach einer außerordentlichen Aufsichtsratssitzung mit.

Bereits zuvor hatte sueddeutsche.de bereits erfahren, dass ein Nachfolger für Fischer bereits feststehe und aus dem norddeutschen Raum kommen solle. Nach Informationen der Nachrichtenagentur dpa hatte Stuhlmann an der Sitzung des Aufsichtsratspräsidiums der WestLB AG am Donnerstag in Düsseldorf teilgenommen.

Stuhlmann hatte die HSH Nordbank Anfang des Jahres verlassen, nachdem der private Investor Christopher Flowers bei der Landesbank eingestiegen war. Stuhlmann gilt im Gegensatz zu Fischer als ruhiger Mensch, der nicht die große Bühne sucht.

Acht Jahre lang führte der Jurist Stuhlmann die HSH Nordbank, die im Juni 2003 aus der Fusion der Landesbanken Hamburg und Kiel entstanden ist. Der geschasste WestLB-Chef Fischer war wegen millionenschwerer Fehlspekulationen im Eigenhandel unter Druck geraten, die zu Verlusten von bislang 243 Millionen Euro führten.

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