Landesbank für Hamburg und Schleswig-Holstein:Chef der HSH-Nordbank tritt zurück

Der Chef der kriselnden HSH Nordbank, Paul Lerbinger, geht von Bord. Der derzeitige Finanzvorstand Constantin von Oesterreich soll seine Nachfolge antreten.

Der Vorstandsvorsitzende der HSH Nordbank, Paul Lerbinger, ist überraschend zurückgetreten. Wie der Aufsichtsrat der Landesbank für Hamburg und Schleswig-Holstein mitteilte, kam Lerbinger mit dem Aufsichtsratsvorsitzenden Hilmar Kopper überein, dass er seine Tätigkeit für die Bank Ende Oktober 2012 enden wird. Neuer Chef soll der derzeitige Finanzvorstand Constantin von Oesterreich werden.

"Das Ausscheiden von Dr. Lerbinger in dieser für die Bank schwierigen Phase ihrer Umstrukturierung ist bedauerlich", ließ Kopper mitteilen. "Herrn Lerbinger gebührt hoher Dank für die geleistete Arbeit und den unermüdlichen Einsatz unter sehr anspruchsvollen Rahmenbedingungen."

Lerbinger leitete zwischen 2002 und 2011 für die amerikanische Citigroup das Investmentbanking in Deutschland und beriet angeschlagene Landesbanken wie die WestLB und die BayernLB. Als er 2011 Chef der HSH wurde, musste er plötzlich selbst eine kriselnde Bank führen.

Lerbinger wechselte zu einer Zeit an die Spitze der HSH, als sich die Bank in einer prekären Lage befand: 2008 war die Landesbank in Schieflage geraten. Um zu überleben, war das Institut auf milliardenschwere Hilfen aus Hamburg und Schleswig-Holstein angewiesen. Erst Anfang des Jahres hatte die Staatsanwaltschaft den früheren Chef Dirk Jens Nonnenmacher und eine ganze Reihe früherer Top-Manager der Bank angeklagt.

Im HSH-Vorstand ist derzeit einiges im Umbruch. Matthias Wittenburg übernimmt von Januar 2013 an den Bereich Produkte und Kapitalmärkte. Dieser wird bislang vom Unternehmens- und Privatkunden-Vorstand Torsten Temp kommissarisch geführt. Wittenburg kommt von der Commerzbank.

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