Landesbank:BayernLB drohen Verluste

Der bayerischen Landesbank droht neues Ungemach. Für 2011 rechnet die Bank mit einem Verlust. Grund sind massive Abschreibungen bei der ungarischen Tochtergesellschaft MKB Bank. Wie hoch der Verlust genau ausfallen wird, steht noch nicht fest.

Düstere Geschäftsaussichten in Ungarn setzen der BayernLB und ihren Eigentümern zu. Wegen hoher Abschreibungen auf den Wert ihrer Ungarn-Tochter MKB in der Bilanz werde die Bank 2011 nach deutschem Bilanzstandard einen Verlust ausweisen, teilte die Bayerische Landesbank mit.

Eine Reihe von Anleihenhaltern wird deshalb keine Zinszahlungen erhalten. Die Inhaber von Genussscheinen und Stillen Einlagen - vor allem das Land Bayern und die Sparkassen - müssen Verluste mittragen: Ihre Papiere werden im Wert reduziert. "Eine verbindliche Aussage zur Höhe der Verlustbeteiligung kann erst nach der Bilanzfeststellung voraussichtlich Ende April 2012 getroffen werden", erklärte die Bank.

Ungarn hat eine hohe Bankenabgabe und 2011 ein umstrittenes Fremdwährungsgesetz eingeführt. Damit können ungarische Bankkunden die zuletzt sehr populären Fremdwährungskredite bis Ende Februar zu deutlich günstigeren Wechselkursen ablösen. Auf den Kursverlusten bleiben dann die Banken sitzen. Viele Häuslebauer und Verbraucher in Osteuropa hatten in der Vergangenheit Kredite in ausländischen Währungen aufgenommen, um von niedrigen Zinsen zu profitieren - vor allem in Schweizer Franken. Dies erwies sich wegen der Abwertung der eigenen Währung aber als fatal. Ungarns Ministerpräsident Victor Orban will seinen Landsleuten nun einen Ausweg aus der Schuldenfalle ebnen.

BayernLB-Finanzchef Stephan Winkelmeier hatte bereits im November vor einer Buchwertabschreibung auf die MKB um einen mittleren dreistelligen Millionen-Euro-Betrag gewarnt. Auf den Konzernabschluss nach internationalem Rechnungslegungsstandard schlägt sich die Abschreibung nicht nieder, betonte die Bank. Allerdings hatte BayernLB-Chef Gerd Häusler seine Prognose, 2011 nach IFRS einen Gewinn zu erwarten, im November zurückgezogen.

Die BayernLB wurde in der Finanzkrise vom Land gerettet und muss sich nun auf Druck der EU-Kommission von Geschäftsteilen trennen. Die nächste Verhandlungsrunde steht Ende Januar an. Im Rahmen der Schrumpfkur will die BayernLB sich auch von der MKB trennen. Im derzeitigen Marktumfeld und angesichts der trüben Geschäftsaussichten in Ungarn dürfte ein Käufer allerdings schwer zu finden sein.

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